Wie die Höchsterin Sabrina Horvat gegen den Abstieg kämpft

Die 22-Jährige steckt mit dem 1. FC Köln im Abstiegskampf der deutschen Damen-Bundesliga: nur 1:1 in Duisburg.
Duisburg Ein Abstiegskrimi bis in die Schlusssekunden: Es war der vierte Anlauf für eine Partie, die eigentlich bereits im Dezember des Vorjahrs über die Bühne hätte gehen sollen. Damals waren es winterliche Bedingungen, beim ersten Nachtragstermin im Februar Sturmtief Sabine und zuletzt das Coronavirus. Deshalb dauerte es fast ein halbes Jahr, bis der Abstiegskrimi zwischen dem Tabellenvorletzten Köln und den direkt davor platzierten Duisburgerinnen über die Bühne gehen konnte.
„Es war ein megabitterer Abend für uns. Wir sind auch ein wenig selbst schuld, da wir um den Ausgleich gebettelt haben.”
Sabrina Horvat, Spielerin 1. Fc Köln
Trotz Dominanz nur ein Punkt
Nach der Niederlage gegen Meister Wolfsburg am vergangenen Wochenende wollten die Geißböcke das erste Mal seit der langen Pause einen Punktezuwachs bejubeln. Zum Feiern war den Kölnerinnen nach dem Nachtragsspiel am Donnerstagabend aber gar nicht zumute, obwohl sie die Partie über weite Strecken dominiert hatten. Bereits in der Anfangsphase hatten sie die ersten Möglichkeiten zu verbuchen, unter anderem scheiterte die Höchsterin Sabrina Horvat aus ähnlicher Position, aus der sie gegen die Bayern ihren ersten Bundesligatreffer erzielte. Die Kölnerinnen hatten die Partie völlig unter Kontrolle, Duisburg wartete lediglich auf Konterchancen. Vor dem Pausenpfiff war es dann die 22-jährige Vorarlbergerin, die einen scharfen Abschluss des Heimteams abwehren konnte.

Nach Wiederbeginn waren es dann zunächst vor allem Eckbälle, die das Spielgeschehen bestimmten. Beim dritten Eckball in Serie der Kölnerinnen stand dann Peggy Nietgen am langen Pfosten ideal und köpfte in der 53. Minute per Kopf zur Führung ein. Der im Hygienekonzept vorgeschriebene Abstand beim Torjubel war dann für kurze Zeit vergessen, zu groß war die Freude bei den Kölnerinnen. Der Gegentreffer war wie ein Wachrüttler für den MSV Duisburg. Denn die Zebras wollten unbedingt Punkte aus der Partie mitnehmen, um den Abstand auf den Abstiegsplatz bei mindestens fünf Punkten zu halten. Doch die nächste Chance hatten erneut die Kölner Frauen. Rachel Rinast wurde ideal per Lochpass angespielt, die Offensivspielerin brachte unter Druck aber zu wenig Kraft hinter den Ball und so konnten die Duisburger Defensivspielerinnen den zweiten Gegentreffer knapp vor der Linie verhindern. Dann aber hatten auch die Kölnerinnen das Glück auf ihrer Seite. Nach einem Pfostenschuss der Zebras zirkelte der Ball auf der Linie entlang.
Enttäuschung bei Horvat
Duisburg presste von Minute zu Minute mehr in Richtung des Kölner Tors, die keine Antwort darauf fanden. Nur selten gelangen Befreiungsaktionen der Kölnerinnen. Doch der Jubel über den Ausgleichstreffer beim Heimteam musste noch etwas warten, denn zunächst streifte ein Abschluss von der Strafraumgrenze knapp über die Querlatte. Es war die gefährlichste Aktion des Heimteams bis zu diesem Zeitpunkt. In der Nachspielzeit war der Druck für die Kölnerinnen dann aber zu gross. Nach einem weiten Ball der mitaufgerückten Schlussfrau der Duisburgerinnen konnte Kristina Maksuti den vielumjubelten Ausgleich aus gut zehn Metern erzielen. Die drei um sie stehenden Kölnerinnen konnten den Gegentreffer nicht mehr verhindern.
So blieb am Ende für Sabrina Horvat und Co. am Ende nur einer der drei gewünschten Punkte übrig. Die Enttäuschung über den Last-Minute-Gegentreffer war sehr groß: „Es war ein megabitterer Abend für uns. Wir sind auch ein wenig selbst schuld, da wir um den Ausgleich gebettelt haben und nicht mehr wirklich zum Fußballspielen gekommen sind. Schade, dass wir darauf nicht mehr reagieren konnten. Mit etwas mehr Glück auf unserer Seite wäre die Torchance von Rachel Rinast im Netz gelandet, aber so hat Duisburg jetzt zum dritten Mal in den Schlussminuten jubeln dürfen.“ HFL
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