Nun hat Altach die Grenze überschritten

Vor dem vorletzten Spiel der Qualifikationsgruppe zu Hause gegen Austria Wien präsentiert der Cashpoint SCR Altach mit dem Mineralbad St. Margrethen einen neuen Premiumsponsor und versprüht zudem viel Lust auf die Fixierung des Heimvorteils für das Halbfinal-Play-off.
Altach Kaum ein Gespräch mit Cheftrainer Alex Pastoor endet dieser Tage, ohne über Regeneration gesprochen zu haben. Für den Niederländer ist dieses „Zauberwort“ mit ein Schlüssel zum Erfolg für den engmaschigen Spielplan mit englischen Wochen. So passt es bestens ins Bild, dass der Klub mit dem Mineralheilbad St. Margrethen einen neuen Premiumsponsor präsentieren kann. „Für uns ist es gerade in einer Zeit wie dieser enorm wichtig, einen neuen Partner gewonnen zu haben“, freute sich SCRA-Vize Werner Gunz bei der Präsentation. Auch Martin Meyer, Geschäftsführer der in Balzers ansässigen ITW-Gruppe und seit vier Jahren Eigentümer des Mineralheilbads, sieht in der Zusammenarbeit eine „Win-win-Situation“, zumal man mit dem FC St. Gallen und dem FC Vaduz ebenfalls eine Partnerschaft habe. „So schließt sich der Kreis“, sagt Meyer.
Werner Gunz (r.) und Martin Meyer
Die besondere Sieben
Auch sportlich könnte sich heute der Kreis schließen, wenn die Mannschaft nicht nur weiter ungeschlagen bleibt, sondern den vierten Sieg in der Qualifikationsgruppe einfahren kann. Damit würde Altach tabellarisch an der Austria vorbeiziehen und ginge im Rennen um den Heimvorteil im Play-off als Tabellenführer in die letzte Runde vor dem Play-off. Eine Möglichkeit, die den SCRA-Coach gar nicht wirklich berührt. „Ganz ehrlich, solche Gedanken mache ich mir nicht“, sagt Pastoor. Wer den 53-Jährigen kennt, weiß auch, dass es ihm mit dieser Aussage ernst ist. Für ihn zählen andere Dinge. Etwa die Entwicklung der Mannschaft, die als einzige in der Gruppe noch ungeschlagen ist. Und im Gegensatz zu den anderen Teams keine großen Schwankungen aufweist – weder in spielerischer noch in ergebnistechnischer Hinsicht. Diese neue Stabilität berührt den Niederländer mehr als jedes Spielergebnis. „Es hat sicherlich mehrere Gründe, aber der wichtigste ist vielleicht das Verhalten der Mannschaft. Für uns ist die Stabilität der größte Erfolg. Darauf können wir aufbauen.“
Seine Philosophie ist so einfach wie kompliziert: erst das Spiel kontrollieren, danach dominieren. Klingt einfach, doch dahinter steckt eine Menge Arbeit: mental, körperlich und in Sachen Spielkultur. Der Prozess, so Pastoor, wurde schon in den letzten Spielen vor der Winterpause eingeleitet und sei dann über diese hinaus verstärkt worden. Auch dank der Neuzugänge ist sich Pastoor sicher. Auch die Zahlen belegen die Kontinuität der Altacher. Von den letzten 15 Ligaspielen wurde gerade mal eines verloren, deren sieben jedoch gewonnen.
„Unsere Stabilität ist sicherlich der größte Erfolg. Darauf können wir aufbauen.“
Alex Pastoor, Cheftrainer Cashpoint SCR Altach
Tipico Bundesliga
31. Spieltag
Mögliche Aufstellungen
CASHPOINT SCR ALTACH
AUFSTELLUNG (4-1-4-1) Kobras; Thurnwald, Dabanli, Schmiedl, Karic; Zwischenbrugger; Sam, Tartarotti, Fischer, Gebauer; Daniel Nussbaumer
Ersatz Ozegovic; Oum-Gouet, Maak, Pangop, Meilinger, Anderson, Villalba
Es fehlen Wiss (Schulter), Schreiner (angeschlagen), Netzer (im Training)
FK AUSTRIA WIEN
AUFSTELLUNG (3-4-3) Pentz; Klein, Madl, Borkovic, Zwierschitz; Jeggo; Pichler, Ebner, Alexander Grünwald, Sarkaria; Monschein
Ersatz Kos; Palmer-Brown, Martschinko, Demaku, Wimmer, Sax, Prokop, Edomwonyi
Es fehlen Fitz (Riss Syndesmoseband), Schoissengeyr (im Training)
Die besondere Bedeutung der Sieben zeigt auch ein Blick auf die Statistik beider Mannschaften. Seit Oktober 2015 oder seit sieben Spielen sind die Rheindörfler in der eigenen Cashpoint Arena gegen die Wiener nunmehr ungeschlagen. Und diese Serie soll heute eine Fortsetzung erhalten. „Ja, es wäre schön“, lässt sich Pastoor im Vorfeld dennoch nicht allzu sehr aus der Reserve locken. Da wird sein Gegenüber auf der Austria-Bank, Christian Ilzer, schon etwas konkreter, wenn er meint: „Vorarlberg ist zwar ein schönes Bundesland, aber wir wollen am Dienstag das letzte Mal in dieser Saison hinreisen.“ Gleichzeitig will der Coach nicht von einem Endspiel sprechen. Ein wenig emotional wird er dann aber doch, wenn er eine Prognose für das bevorstehende Spiel heute und das Wiedersehen am 8. Juli (Play-off) wagt: „Das ist schon speziell. Es bauen sich ja in jedem Spiel Emotionen auf, die man dann noch in das nächste Duell mitnehmen kann“, so Ilzer. Dennoch warnt er davor, die Spiele zu vergleichen, denn „das Play-off-Halbfinale wird wieder einen komplett eigenen Charakter haben“.