Sehr gutes Zeugnis für Spielberg aus dem Bregenzerwald

Peter Bayer, Bregenzerwälder FIA-Generalsekretär, sah ein perfektes Formel-1-Comeback.
SPielberg Peter Bayer stellt dem Formel-1-Saisonauftakt in Spielberg ein sehr gutes Zeugnis aus. Der Generalsekretär des Internationalen Motorsport-Weltverbandes, ein gebürtiger Bregenzerwälder, assistierte beim Grand Prix in Österreich FIA-Präsident Jean Todt. „Das war beste Werbung für den Motorsport“, schwärmt Bayer. „Sehr professionell, was da auf die Beine gestellt wurde. Man muss vor Dietrich Mateschitz und Projektleiter Thomas Überall den Hut ziehen.“
Der Präsident rief an
Bayer arbeitet seit 9. März 2017 als Generalsekretär für die FIA. „Diesen Tag werde ich nie vergessen. Ich wurde vom FIA-Council als einer von zwei Kandidaten für diesen Job ausgewählt.“ Der 49-jährige Absolvent des Gymnasiums in Egg hatte sich als Geschäftsführer der Olympischen Jugendspiele in Innsbruck einen Namen gemacht. „Wir haben damals einen operativen Gewinn von 3,7 Millionen Euro erwirtschaftet.“ Bayer stellte sich dann in die Dienste des englischen Unternehmers Keith Mills, organisierte bis Ende 2016 Segelprojekte wie den America‘s Cup oder die Regatta Vendee Globe. „Eines Tages, ich saß gerade in London im Fitnessstudio, sah ich den Anruf von einer mir unbekannten Nummer. Ich habe zwei Stunden später zurückgerufen – und war ziemlich erstaunt, dass Jean Todt am Telefon war. Er suchte einen Generalsekretär und meinte, ich sollte mich dafür bewerben. Was ich sofort gemacht habe, weil ich mich ein Leben lang für Motorsport interessiert und mit meinem Vater immer Formel 1 geschaut habe.“ Mittlerweile orchestriert Bayer mit seiner Mannschaft von Genf oder Paris aus 1200 Motorsportveranstaltungen pro Jahr auf der ganzen Welt. „Es ist eine wahnsinnig spannende Aufgabe. Wir setzen die ganzen Events im Motorsport um, erstellen Reglements, schauen, dass sie eingehalten werden und greifen bei Regelverstößen, wie zuletzt bei Lewis Hamilton, ein. Todt ist unglaublich umtriebig, er hat ein sensationelles Netzwerk. Bei uns geht es aber auch um die weitere Entwicklung des Automobils für die Zukunft, also E-Mobilität oder Wasserstoff-Fahrzeuge.“
Das Spielberg-Wochenende sei intensiv gewesen, erzählt Bayer. Mit Formel-1-Geschäftsführer Chase Carey gab es Gespräche wegen des Concord-Vertrags, den die FIA, die F1-Organisation und die Rennställe aushandeln. „Für uns war es vor allem wichtig, beim GP einen Blick in die organisatorischen Abläufe zu bekommen. Wir sind als erster internationaler Sport zurück auf der Bühne. Demnächst fährt die Formel E in Berlin, die Rallye-WM geht wieder in Betrieb. Da war es wichtig zu sehen, wie es logistisch funktioniert.“
Und auch, wie man mit dem Corona-Thema umgeht. „Da gab es gewisse Grauzonen mit sogenannten false positive Tests. Wir hatten am Freitag fünf positive Fälle. Die Personen wurden nochmals getestet und bis zum Ergebnis für einige Stunden isoliert. Schlussendlich waren aber alle der rund 7000 Proben negativ.“ Die Disziplin aller Beteiligten sei vorbildlich gewesen, sagt Bayer. „Die Teams haben mehr gemacht, als vorgeschrieben war.“ Sein Schlüsselerlebnis am Red-Bull-Ring? „Ich bin mit leuchtenden Augen am Rand gestanden. Mir ist der Geruch und der Sound der Formel 1 abgegangen.“
