Bildstein/Hussl segeln scharf im Wind

Perfekte Bedingungen für die 49er am Gardasee.
Garda Gardasee statt Tokio. Benjamin Bildstein und David Hussl hätten sich eigentlich dieser Tage auf den Weg zu den Olympischen Sommerspielen gemacht. Wegen der Corona-Pandemie und der damit verbundenen Verschiebung der Olympischen Sommerspiele trainieren die 49er-Weltranglistenersten stattdessen am Gardasee in Italien. Dort finden die Weltranglistenersten im 49er seit knapp einer Woche perfekte Bedingungen vor. Der Fokus ist auf die Manöver gerichtet.
Schwerpunkt liegt auf der Technik
Nach den Einheiten am heimischen Bodensee und an der kroatischen Adriaküste ist es der dritte Trainingsblock seit dem Lockdown. „Der Gardasee war sicher die richtige Entscheidung. Wir haben jeden Tag tollen Wind und genießen das Training bei traumhafter Kulisse“, berichtet Steuermann Bildstein. Bereits um 7 Uhr Früh treffen sich die Athleten im Club, um dann bis zu drei Stunden am Wasser zu verbringen. Am Nachmittag wechselt der Wind, die „Ora“ sorgt weiterhin für ideale Bedingungen. „Es ist ein ganz besonderes Gefühl, wenn man im Morgenlicht als Erster am See ist. Die Einheiten sind sehr intensiv, wir setzen unseren Schwerpunkt auf die Technik. Die vielen Manöver sind bei dem ständigen Starkwind sehr anstrengend, es macht aber auch jede Menge Spaß“, so Bildstein, der schon in der Jugend häufig am größten See Italiens segelte.
Das Duo vom Yacht Club Bregenz trainiert am Gardasee mit Teams aus Italien, der Schweiz und vier OeSV-Junioren. Neben Keanu Prettner/Jakob Flachberger sind auch Yannis Saje/Julian Deuschl dabei. „Wir freuen uns über ihre Teilnahme. Für uns und den Verband ist es wichtig, dass mehr als ein Boot pro Klasse ein gewisses Niveau hat. Sie haben die richtige Einstellung und sind dadurch auch für uns eine Bereicherung“, findet Vorschoter Hussl lobende Worte für den Nachwuchs. Die OeSV-Athleten und Trainer Ivan Bulaja bleiben aufgrund der Coronavirus-Pandemie auch abseits des Trainings unter sich. „Wir sind sehr vorsichtig. Wir wohnen im eigenen Appartement und haben kaum Kontakt zu anderen Leuten“.
Die 49er-Segler bleiben bis 15. Juli am Gardasee, schon kurz darauf steht das nächste Trainingslager in Santander auf dem Programm. Dort treffen die Weltranglistenersten auf eine starke internationale Trainingsgruppe. Die OeSV-Asse sind auch jetzt schon im guten Austausch mit anderen Nationen. „Es ist für alle gleich und wir akzeptieren die Situation. Wir schauen auf uns, aktuell freuen wir uns über die guten Segelstunden am Gardasee“, meint Hussl. Derzeit sieht es nicht so aus, als wäre in diesem Sommer noch ein Trainingslager im Olympia-Revier von Enoshima möglich.
Der Bestform nähern
In den verbleibenden Tagen am Gardasee und später an der spanischen Nordküste wollen sich die beiden 28-Jährigen weiter ihrer Bestform nähern. „Wir legen immer großen Wert auf eine gute Vorbereitung und gehen auch jetzt in die Teilbereiche rein. Nach der Zwangspause braucht es Zeit, um wieder ein Niveau zu erreichen, auf dem wir sein wollen. Klarerweise würden wir gerne Wettkämpfe fahren. In Hinblick auf unsere Weiterentwicklung haben wir aktuell genug Arbeit am Boot“, ist sich Bildstein bewusst.