Es war einmal in Amerika

Sport / 06.08.2020 • 07:00 Uhr / 2 Minuten Lesezeit
Es war einmal in Amerika
Glückliche RAAM-Finisher, von links: Horst Grabher, Stefan Reiser, Nino Michelon und Helmut Jarosch (†).

Vor 25 Jahr siegte ein Vorarlberger Radteam beim legendären Nonstoprennen Race Across America.

Schwarzach Es war am 6. August 1995, als in Savannah (Georgia) ein reines Vorarlberger Radteam die Ziellinie überfuhr und erstmals, sowie bislang einzigartig, die Seniorenklasse beim Race Across America (RAAM) gewann. Das Quartett Stefan Reiser, Horst Grabher, Nino Michelon und der inzwischen verstorbene Helmut Jarosch sorgte damit für den bisher einzigen österreichischen Sieg in der Kategorie „4rt 50plus“ des seit 1982 durchgeführten Rennens. 5000 Kilometer lagen hinter ihnen von der Ostküste (Los Angeles) nach Savannah. Sechs Tage, neun Stunden und 15 Minuten benötigten die Vorarlberger für eine „Reise“ mit vielen Hindernissen. In der Gesamtwertung belegte man Rang fünf unter 32 Teams.

Die Nacht als Herausforderung

Vor allem das Schlafen war eine große Herausforderung, wie Nino Michelon erzählt. Auch mit 73 Jahren ist der ehemalige mehrfache Hawaii-Starter noch in bester Verfassung. So bezwang er mit dem Rad zuletzt das Stilfser Joch (2757 m), zusammen mit seinem Sohn, in 2:50 Stunden.
Vor 25 Jahren mussten er und sein Mitstreiter gesamt nicht weniger als 5200 Höhenmeter über die Rocky Mountains und Appalachen „klettern“. Darunter befanden sich in Colorado drei Pässe über 3200 m. Zudem setzte dem Quartett die Hitze (46 Grad Celsius) in der Mojave-Wüste in Nevada zu, auch an riskante Nacht-Abfahrten über 30 km und Regenstürme in Tennessee erinnert sich der Dornbirner noch heute. „Aber der Schlafentzug war das Härteste“, sagt Michelon und klärt auf: „Gut eine Stunde war einer von uns auf dem Rad, dann wurde gewechselt.“


Professionell, so Michelon, war das Team. 16 Crew-Mitglieder kümmerten sich um die vier Sportler, dank Hefel Bau betrug das damalige Budget knapp 500.000 Schilling (rund 36.000 Euro).

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