Sichtbare Fortschritte nach Kreuzbandriss

Handball-Ass Adriana Marksteiner plant im Dezember Comeback nach ihrer Kreuzbandverletzung.
Fußach Die Narbe des operativen Eingriffs ist längst verheilt und auch der Blick längst wieder nach vorne gerichtet. Knapp vier Monate nach ihrem ohne Fremdeinwirkung im Training zugezogenen Kreuzbandriss arbeitet Handballerin Adriana Marksteiner täglich an ihrem Comeback. Die Reha, welche die 20-jährige Fußacherin im Olympiazentrum Vorarlberg unter der Leitung von Physiotherapeut Martin Hämmerle absolviert, verläuft nahezu perfekt und die Fortschritte sind vielversprechend. „Körperlich fühle ich mich stärker als vor der Verletzung“, lässt die Absolventin des Sportgymnasiums Dornbirn wissen. Sie dürfe ihr lädiertes Knie schon relativ stark belasten, aber es brauche natürlich noch seine Zeit, bis sie wieder ins handballspezifische Training einsteigen könne. „Es geht, wenn’s wieder geht“, erklärt Marksteiner pragmatisch und macht sich keinen Stress.
Voll des Lobes über seinen Schützling auch Hämmerle: „Adriana befindet sich in der 15. Reha-Woche. Es läuft ohne jegliche Probleme und wir sind bis dato richtig geniale Schritte nach vorne bzw. zurück in Richtung Profisport gekommen. Gerade in der momentanen Phase heißt es aber demütig zu bleiben, Übermut und Stress zu vermeiden, und stattessen mit aller Konsequenz und Konzentration dranzubleiben. Eine Rückführung in den Leistungssport stellt komplexe Anforderungen. Das braucht noch seine Zeit und die muss sich Adriana auch nehmen.”
Zugezogen hat sie sich die Verletzung bei einem Schritt, „den ich so Hunderte Male gemacht habe.“ Da denke man sich natürlich schon, wie so etwas dann passieren könne. Neben der körperlichen Fitness arbeitet Marksteiner in der Reha auch an der mentalen Komponente, damit bei gewissen Bewegungen die Verletzungssituation im Kopf keine Rolle mehr spiele.
Die richtige Entscheidung getroffen
Dass sich ihr im Sommer geplanter Wechsel zum spanischen Spitzenverein Rocasa Gran Canaria trotz der schweren Verletzung nicht zerschlagen hatte, bedeutet Marksteiner viel: „Da ist mir schon ein Stein vom Herzen gefallen und hat bestätigt, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe.“
In der letzten Saison hat die 48-fache ÖHB-Juniorenteamspielerin in der heimischen Women Handball Austria League (WHA) im Trikot des SSV Dornbirn-Schoren viel Verantwortung übernommen, war mit 114 Treffen (Schnitt 7,13 pro Spiel) drittbeste Werferin und wurde als Newcomerin des Jahres ausgezeichnet. Ein Engagement in einem ausländischen Topverein als Profispielerin sei immer schon ihr Traum gewesen: „Welcher ambitionierte Sportler träumt nicht davon, sein Hobby zum Beruf machen?“
Spätestens Anfang Dezember wird Marksteiner nach Spanien wechseln, um sich im Team einleben zu können. Einen Großteil der Mannschaft hat sie zwar bei ihrem Probetraining kennengelernt, der Kontakt über soziale Medien zu ihren neuen Teamkolleginnen sei da, aber: „Es ist halt schon etwas anderes, wenn man dann auch physisch beim Team ist.“
Die Rückraumspielerin ist jedenfalls voller Vorfreude. Handballerisch bringe ihr die Station in Gran Canaria viel, aber auch das neue Land sei für den Wechsel ausschlaggebend gewesen. „Ich habe mir auch einige andere Vereine angeschaut, mich dann aber für Spanien entschieden.“ Andere Leute, eine fremde Kultur, von zuhause weg sein und selbstständig Erfahrungen sammeln – das habe sie gereizt. Einzig die Sprache sei derzeit noch ein Hindernis: „Ich mache zwar einen Sprachkurs, aber sprachlich muss ich sicher noch reinfinden.“
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