Rodler lassen fleißig die Kufen glühen

Yannick Müller nach Sturz mit Kreuz- und Seitenbandverletzung.
Altenberg Österreichs Kunstbahnrodel-Asse setzen nach dem zehntägigen Trainingslehrgang in Sigulda ihre Vorbereitung im Eiskanal in Altenberg fort. Die Anreise ins Osterzgebirge unweit der tschechischen Grenze erfolgt nach einem weiteren Covid-19-Schnelltest nach der Rückkehr aus Lettland.
Die Bahn in Altenberg hat ähnlich wie jene in Sigulda einen technisch anspruchsvollen Charakter, im schwierigsten Streckenabschnitt wartet mit einem 320-Grad-Kreisel eine nicht enden wollende Kurve und enorme Fliehkräfte. Der Trainingskurs dauert bis einschließlich Samstag. Ob es im Anschluss nach Hause und von dort weiter zum nächsten Lehrgang an den Königsee geht, oder die Reise nach Bayern auf direktem Weg erfolgt, entscheidet sich je nach Entwicklung der Lage Mitte .
Yannick Müller mit Kreuz- und Seitenbandverletzung
Bei Yannik Müller, der sich bei einem Trainingssturz in Sigulda das rechte Knie verdreht hat, wurde mittels MRT-Untersuchung ein Einriss des Kreuz- und Seitenbandes sowie ein eingerissener Meniskus diagnostiziert. „Ich hatte nach dem Sturz keine groben Schmerzen, habe das Training normal fortsetzen können. Die Diagnose ist nicht fein, aber es gibt Schlimmeres. Ich habe einen Tapeverband bekommen, muss beim Trockentraining aufpassen, kann aber normal starten und rodeln. In vier Wochen sollte alles wieder gut verwachsen sein.“
Der 21-jährige Bludenzer, der sich mit Armin Frauscher seit dem Vorjahr den Doppelsitzer teilt, muss nicht operiert werden und sollte rechtzeitig bis zum Saisonstart fit sein. Ohne gröbere Komplikationen verlief bislang der Endspurt der Vorbereitung für Jonas Müller und den Doppelsitzer Thomas Steu/Lorenz Koller. Das erste von insgesamt neun geplanten Weltcuprennen geht am 28./29. November in Innsbruck-Igls über die Bühne. Saisonhöhepunkte sind die Europameisterschaft (9./10. Jänner) im lettischen Sigulda bzw. die Weltmeisterschaft am 30./31. Jänner in Berchtesgaden-Königssee.
Olympiasieger David Gleirscher testet Olympiabahn
Während die Teamkollegen die Woche mit Heim-Training ausklingen lassen, ist David Gleirscher auf dem Weg nach China. Der Olympiasieger von 2018 fliegt via Frankfurt nach Peking, um im Rahmen der Pre-Homologierung jene Bahn auszutesten, auf der 2022 die Olympiamedaillen im Kunstbahnrodeln vergeben werden.
Für den ersten Testlauf im National Sliding Center Yanqing wurden von der FIL je zwei Einsitzer (Damen/Herren) und ein Doppelsitzer nominiert. Die Betreuung vor Ort erfolgt durch vier Trainer, die ebenfalls vom Weltverband nominiert wurden. Geplant sind insgesamt fünf Testtage, vor Beginn der Homologierung sind die Beteiligten zwei Tage in Quarantäne. Die Testläufe sollen Aufschlüsse über die Sicherheit und Fahrbarkeit der Bahn geben und dienen der Erprobung der Wettbewerbs-Bedingungen, Infrastruktur, Logistik und Arbeitsabläufe. Der erste Rodel-Bewerb im knapp 1600 Meter langen Olympia-Eiskanal ist im Rahmen des Weltcupfinales Ende Februar 2021 geplant.