Neue Impulse in der Nachwuchsförderung

Sport / 29.10.2020 • 18:30 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Neue Impulse in der Nachwuchsförderung
Für den Kletternachwuchs gibt es in Vorarlberg gute Bedingungen. Steurer

Kletterverband Vorarlberg will mit „Rotare“ die Trainingsqualität verbessern.

Dornbirn „Unser Ziel ist es, den Nachwuchs so fit zu kriegen, dass er den Sprung in die Jugend- und Erwachsenennationalteams schafft.“ Das gab Mark Amann, Landestrainer des Kletterbands Vorarlberg (KVV) als Devise aus. Zu diesem Zweck wurde mit Unterstützung des Landes das Projekt „Rotare“ ins Leben gerufen. Rotare heißt konkret: Rotierend durch die Kletterhallen des Landes werden Wettkampf-Boulder geschraubt. Einerseits bieten sich dadurch anspruchsvolle Routen mit Wettkampfcharakter, ein großer Vorteil für die Athleten. Andererseits bleiben die Routen bis zum nächsten Turnus bestehen, werden speziell markiert, wodurch auch ambitionierte Hobbykletterer sich daran versuchen können.

Abwechslung als Credo

„Ausschlaggebend war, dass wir, da im Laufe der letzten Jahre immer mehr Boulderhallen entstanden sind, die Infrastruktur auch nützen und die Zusammenarbeit des Verbandes mit den Hallen stärken wollten“, erklärt KVV-Präsident Martin Reischmann die Hintergründe. Im Rahmen von Rotare bekommen die jungen Athletinnen und Athleten, 35 gehören derzeit den Nachwuchskadern an, jährlich 14 neue Boulder-Wettkampfrouten zur Verfügung gestellt. Diese werden abwechselnd von verschiedenen Routensetzern in den sieben Kletterhallen des Landes geschraubt. „Wir haben zum Glück viele gute Routensetzer im Land, da ist das natürlich schon ein Luxus, wenn man das für seine Athleten ausnutzen kann.”

„Beim Klettern ist jede Bewegung anders, du wirst immer wieder aufs Neue gefordert.“
Mark Amann
Landestrainer Klettern


Dass verschiedene von ihnen im Projekt involviert sind, so der früher selbst als Routensetzer tätige Amann, sei auch wichtig: „Jeder hat seinen eigenen Style. Dadurch gibt es viel Abwechslung.“ Und Abwechslung habe für das Training mit dem Nachwuchs eine hohe Bedeutung. „Denn beim Klettern ist jede Bewegung anders, du wirst immer wieder aufs Neue gefordert“, so Amann. Durch „Rotare“ können die Kletterer ihr Bewegungsrepertoire nun wesentlich besser entwickeln.

Anschauen und ausprobieren

Dass mit dem Projekt vorrangig der Nachwuchs gefördert werden soll, hat einen einfachen Grund: Der Kletterverband verfügt derzeit über keinen Erwachsenenkader und setzt voll auf die Jugend. „Wir haben das System eigentlich von der Pike aufgebaut“, erklärt Landestrainer Amann. Die Arbeit des Verbandes trägt auch Früchte, die Ersten stünden kurz davor, ins Erwachsenen-Nationalteam aufgenommen zu werden.
Um das Projekt einer breiteren Öffentlichkeit zu präsentieren, werden die Trainingsevents im Rahmen von Rotare durch Videos auf Instagram dokumentiert. So soll einerseits Publicity für die Arbeit des Verbandes geschaffen werden, andererseits sollen aber auch Sportbegeisterte zum Nachklettern animiert werden. Reischmann fügt hinzu: „Für manche ist das dann sicher eine gute Challenge. Für andere ein Wow-Moment: sie sehen, was unsere Kids so können.“ FB