Manöver frei für 49er-Segler an der Algarve

Perfekte Bedingungen für Benjamin Bildstein/David Hussl im Wintertrainingslager vor Vilamoura
Vilamoura Hochwertige Segelreviere in Europa im Winter kann man an einer Hand abzählen: „Vilamoura, eine der drei Ecken des Goldenen Dreiecks der Algarve, ist ist eines davon“, erklärt der Wolfurter Benjamin Bildstein (28), der mit seinem gleichalten Vorschoter David Hussl aus Tirol das Wintertrainingslager aufgeschlagen hat. Nachdem sie die kälteren Monate in den letzten Jahren zumeist in Argentinien oder USA verbrachten, hat das Duo des YC Bregenz, bereits fix für die Olympischen Sommerspiele 2021 in Tokio, erstmals an der portugiesischen Algarve Quartier bezogen.

Bis 25. November läuft der erste Trainingsblock, am 4. Dezember werden die Weltranlinglisten-Ersten dann noch einmal bis zum 22. Dezember nach Portugal zurückkehren. „Vor allem die Windsicherheit ist hier höher als in Zentraleuropa“, rechtfertigt Bildstein die Wahl des Standorts, sein Partner ergänzt: „Erstens haben wir hier durch den Atlantik immer eine konstante Welle, zweitens sind die Temperaturen mit um die 18 Grad ideal fürs Trainieren und im Gegensatz zu anderen europäischen Winter-Revieren milder und drittens haben wir hier auch die Möglichkeit mit internationalen Booten zu segeln.“

Im zweiten Trainingsblock erwartet das 49er-Duo dann Jonas Warrer/Jakob Precht Jensen als hochkarätige Sparring-Partner. Die Dänen sind ebenfalls beireits fix für Tokio qualifiziert, wurden vor vier Jahren in Rio Olympia-Vierte und holten 2008 in Peking Olympiagold im 49er.
„Wir haben es nicht mehr erwarten können“
Nach der Silbermedaille bei der Europameisterschaft am Attersee Anfang Oktober haben die beiden Athleten viel Zeit in der Heimat verbracht – Zeit zum Verschnaufen war aber kaum. „Wir konnten in Ruhe eine strukturierte Marschroute bis zu den Olympischen Spielen festlegen“, so Steuermann Bildstein, der aber vor allem auch im „Fitness-Bereich viel aufgeholt“ hat. Wieder fit zu werden stand nach dem EM-Coup auch bei seinem Tiroler Kollegen am Programm: „Ich habe die ersten zwei Wochen genutzt, um mich wieder vollständig auszukurieren, nach meiner Erkrankung kurz vor den Titelkämpfen. Dann habe ich wieder voll zu trainieren begonnen, vor allem der wunderschöne Herbst hat viele Einheiten in der Natur ermöglicht. Jetzt brennt aber wieder das Feuer aufs Segeln – und deswegen haben wir es nicht mehr erwarten können hier wieder aufs Wasser zu gehen.“

Am Atlantik steht aktuell sehr viel Training am Bootshandling und der Technik an, während des zweiten Blocks soll dann vor allem auch am Bootsspeed gearbeitet werden. Zudem wollen die 49er-Weltranglistenersten über den Winter auch am Set-up und Material für den Start in Tokio 2021 feilen. „Wir wollen auch im Jänner und Februar im Süden Europas trainieren, dann im Frühjahr ein paar Regatten in Europa mitnehmen, um in den Wettkampfmodus zu kommen. Wann wir dann schlussendlich nach Japan können, werden wir sehen. Wir haben für alle Fälle einen Plan“, ordnen die beiden Athleten alles dem Olympiatraum unter.