Deshalb passt dieses Format bestens in diese Jahreszeit

Sport / 30.11.2020 • 11:30 Uhr / 5 Minuten Lesezeit
Spannungsmomente gab es in Zürs mehrere, darunter auch im Herrenfinale, das Head-Fahrer Alexis Pinturault (rechts) hauchdünn vor dem Norweger Henrik Kristoffersen gewann. <span class="copyright">GEPA</span>
Spannungsmomente gab es in Zürs mehrere, darunter auch im Herrenfinale, das Head-Fahrer Alexis Pinturault (rechts) hauchdünn vor dem Norweger Henrik Kristoffersen gewann. GEPA

Weltcup Zürs hat seine Premiere mit Bravour bestanden. Lob auch von ÖSV-Präsident Schröcksnadel.

Zürs „Ein schönes Set-up.“ Das waren die ersten Worte von ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel bei seinem Kurzbesuch in Zürs. „Das Beste, was es für Parallelrennen im Weltcup gibt“, ging der 79-Jährige noch weiter. Deshalb gab es vom Tiroler auch großes Lob für den Veranstalter. Weniger erfreut reagiert Schröcksnadel auf Nachfrage, wie er die Diskussion um den Skiwinter in Coronazeiten sieht. „Wir sollten nicht vergessen, dass der Wohlstand der einst armen Alpentäler darauf beruht.“ Nicht der Skisport sei eine Gefahr, sondern die Partys im Umfeld. „Und die soll man ruhig abstellen. Man darf nicht vergessen, dass wir in Österreich über 85 Prozent offene Beföderungsmittel verfügen.“ Für Schröcksnadel jedenfalls gilt eines: „Weihnachten in den Alpenländern ohne Skisport ist für mich undenkbar.“


Nicht konkret werden wollte der ÖSV-Chef dann bei Nachfrage, ob denn Patrick Ortlieb ein idealer Kandidat für die Nachfolge wäre: „Das bestimme ja nicht ich, sondern es ist Sache der Länderchefs“, gab es von ihm aber auch kein Nein.

Weihnachten in den Alpenländern ohne Skisport ist für mich undenkbar.“

Peter Schröcksnadel, ÖSV-Präsident

Viel Lob für alle Helfer

Ortlieb selbst durfte zufrieden ein erstes Fazit der Tage am Arlberg ziehen. Immerhin waren rund um den Weltcup nicht weniger als 700 Leute vor Ort. „Das zeigt, wie viele Jobs mit dem Skisport verknüpft sind.“ Der 53-Jährige betont allerdings auch, dass man sich des Privilegs, dieses Rennen während einer Lockdown-Phase durchzuführen durchaus bewusst sein. „Ich kann diesbezüglich nur meinen Dank in Richtung des Sportministeriums richten, das die Möglichkeit geschaffen hat.“
Vor allem im technischen Ablauf habe alles perfekt funktioniert. Man habe sich, so erklärt Ortlieb, diesbezüglich im Vorfeld auch doppelt abgesichert. „Wir haben in diesen Tagen viel gelernt für die Zukunft.“ So könne man optimieren, um den Aufwand kleiner zu gestalten. Zumal man im Dreijahreskalender des Internationalen Skiverbandes ja auch 2021 und 2022 den Ort Zürs findet. „Länger wird ein FIS-Kalender auch nicht fixiert“, erklärt Ortlieb, der persönlich doch mit zumindest fünf Jahren rechnet. Und so bilanziert er überaus positiv: „Der enorme Aufwand hat sich absolut gelohnt. Die Mannschaften haben extrem gut und vorbildlich gearbeitet.“

Hoffen auf Zuschauer 2021

Nicht zuletzt die hohen Temperaturen haben es auch der Pistencrew nicht leicht gemacht. „Letztendlich war es ein Hammer, wie sich die Piste präsentiert hat. Bis zum Schluss waren eigentlich keine Spuren zu sehen.“ Dass die Strecke selbst ideal für den Bewerb sei, habe man gewusst, weil auch von Beginn an so gewollt. „Dieses Format passt ideal in diese Jahreszeit“, sagt der Lecher, dem auch das neue Reglement des Parallelbewerbes gefällt. Wenn er zum Start der Adventszeit einen Wunsch frei hätte, dann jenen, dass die nächsten Weltcupbewerbe in Zürs mit Zuschauern stattfinden können.

Eine wichtige Sportstätte

Persönlich ist es dem Olympiasieger wichtig, dass mit der neuen Weltcupstrecke eine wichtige Sportstätte für den heimischen Skinachwuchs entstanden sei. Zehn Jahre, so erzählt er, habe er sich für eine permanente Trainingsstrecke eingesetzt. „Der Weltcup hat sicherlich alles beschleunigt. Wer weiß, ob wir sonst schon fertig wären, ob Corona nicht alles verzögert hätte. So ist alles schneller über die Bühne gegangen, wenn auch für manche zu schnell.“ Als Chef müsse er dafür den Kopf hinhalten, das hat er erfahren müssen. Doch nun stehe die Strecke den Kindern und Schulen zur Verfügung. Die dürfen nun Vorbildern wie Katharina Liensberger und Christian Hirschbühl nacheifern. Beide ja in den Top-16 in Zürs. „Genial“, wie Ortlieb es ausdrückte.

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