Deshalb ist Fußball zu spielen „das liebste was ich mag“

In Altach wird ÖFB-Teamverteidigerin Carina Weninger ihr 100. Länderspiel bestreiten. Auf VN.at blickt die 29-Jährige ein wenig zurück.
ALTACH Vor ihrem 100. Länderspiel blickt ÖFB-Verteidigerin Carina Wenninger im VN.at-Interview auf ihre Karriere zurück. Das Jubiläumsspiel am Dienstag gegen Serbien in Altach soll dank einem Sieg und der möglichen EM-Qualifikation positiv in Erinnerung bleiben.
Carina Wenninger, Sie stehen vor Ihrem 100. Länderspiel im ÖFB-Trikot. Wie groß ist die Vorfreude, dass Sie ab morgen zu dieser Elite dazuzählen?
Groß. Ich denke nicht immer über die Zahl an sich nach. Aber es ist eine schöne Marke. Ich darf schon so lange mit den Leuten hier zusammenarbeiten und es macht richtig Spaß und wir durften auch schon viele Momente erleben.
Sie sind dann auf einer Stufe mit Nicole Billa, Sarah Puntigam und Andreas Herzog. Was bedeutet das für Sie?
Es macht mich stolz. Ich freue mich immer, für Österreich spielen zu dürfen. Es ist das, was ich am liebsten mag und ich freue mich, wenn es morgen zum 100. Spiel kommt.
Wieviel hat sich verändert in diesen 13 Jahren, in denen Sie im Nationalteam dabei sind?
Es hat sich sehr viel verändert. Man vergisst es zwar immer wieder, aber wenn man bewusst darüber nachdenkt, sieht man schon, dass sich gerade Struktur und Rahmenbedingungen deutlich entwickelt haben, aber auch die mediale Aufmerksamkeit. Es ist schön, diesen Weg mitgegangen zu sein, damit der Frauenfußball auch dahin gekommen ist, wo er jetzt steht.
Wie viele Spiele können Sie sich noch vorstellen?
In erster Linie muss ich gesund und fit bleiben, aber ich fühle mich körperlich ganz gut. Ich habe schon viel erlebt und es gibt trotzdem noch einiges. Und solange ich der Mannschaft noch helfen kann, werden es schon noch ein paar Spiele werden.
Hat Ihnen das Nationalteam auch etwas zurückgeben können?
Definitiv. Man kann von allen Menschen etwas lernen. Natürlich habe ich mich auch sportlich weiterentwickelt. Wenn man jung ins Nationalteam kommt, blickt man zu den routinierten Spielerinnen auf. Jetzt ist meine Rolle klar eine ganz andere. Da muss ich mich selbst in die Pflicht nehmen und auch Verantwortung übernehmen. Aber gerade auf menschlicher Ebene ist es sehr angenehm, in einer Gruppe zusammenarbeiten zu können. Man verändert sich ständig und erhält andere Ansichten und lernt nie aus.
Wie schade ist es für Sie, dass zu Ihrem Jubiläum niemand im Stadion sein wird? Normalerweise feiert man gerade so ein besonderes Spiel gerne mit Freunden und Familie.
Es ist schade. Aber ich denke, wenn man das gesamtgesellschaftlich betrachtet sind wir privilegiert, dass wir überhaupt spielen dürfen. Es gibt momentan andere Themen, die wichtiger sind. Es ist schade, denn der Fußball lebt von Emotionen, aber die Situation ist jetzt so wie sie ist.
Blicken wir auf das Sportliche. Was muss Österreich im Vergleich zum Frankreich-Spiel ändern, damit es dann zu den drei wichtigen Punkten reicht?
Gegen Frankreich waren wir sehr fokussiert auf die Defensive, das wird gegen Serbien sicherlich ganz anders werden. Wir wollen das Spiel unbedingt gewinnen und werden dementsprechend viel in die Offensive investieren, aber auch hinten stabil bleiben. Aber wir werden sicherlich öfters offensiver agieren als gegen Frankreich.
Wie gut sind Sie und Ihre Teamkolleginnen nach diesem Frankreich-Spiel schon regeneriert?
Wir sind relativ am Ende der Saison mit vielen intensiven Spielen, das merkt man auch. Aber das rückt bei so einem Spiel in den Hintergrund. Selbst wenn das ein oder andere Prozent fehlt, werden wir das mit dem Kopf wettmachen können. Aus meiner Sicht wird das kein Thema sein. HFL