Ein Novum bei den Unzertrennlichen

Sport / 02.12.2020 • 21:15 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Ein Novum bei den Unzertrennlichen
Im Hinspiel Ende September feierte der Alpla HC Hard mit dem 32:25-Auswärtserfolg den vierten Sieg in Folge und insgesamt 37. gegen Bregenz Handball. Letztere haben in der ewigen Derbybilanz mit 49 Siegen die Nase vorne. VN/SAMS

Erstmals in der 23-jährigen Geschichte findet das Handball-Derby ohne Zuschauer statt.

Hard Vom jahrelangen Kassenschlager und Straßenfeger zum Geisterspiel. Erstmals in der im September 1998 begonnenden Geschichte in der höchsten österreichischen Spielklasse des Männerhandballs geht heute (20.20 Uhr) das Königsduell zwischen dem Alpla HC Hard und Bregenz Handball unter Ausschluss der Öffentlichkeit über die Bühne. Durften im Hinspiel am 27. September noch 250 Zuschauer das ewig junge Prestigeduell der Ländle-Hochburgen auf den Rängen verfolgen wird das 96. Revierduell in der Historie zugleich als erstes Geisterderby in die Geschichte eingehen.

Statistik spricht für die Gastgeber

Das Momentum sieht trotz der nangenehmen Nebengeräusche die gastgebenden Roten Teufel vom Bodensee in der Favoritenrolle. Die Equipe von Cheftrainer Mario Bjelis hat das Hinspiel vor 67 Tagen mit 32:25 für sich entschiedenund hat in den letzten fünf Ligaspielen, u.a gegen die Fivers, Westwien und Krems, keinen Punkt abgegeben. „Ein Spiel gegen Bregenz ist immer etwas spezielles. Egal wie die Teams in der Tabelle liegen, es gibt in einem Derby eigentlich nie einen Favoriten oder einen Außenseiter“, erklärt Hard-Scharfschütze Boris Zivkovic, im Hinspiel mit sieben Toren erfolgreichster Werfer seiner Mannschaft. „Ein besonders bitterer Wermutstropfen ist natürlich der Umstand, dass erstmals keine Zuschauer zugelassen sind. Jeder, der einmal bei einem Spiel zwischen Hard und Bregenz dabei war kann nachvollziehen, was dies bedeutet. Als Aktiver auf dem Spielfeld muss man diese negative Begleiterscheinung aber komplett ausblenden, obwohl es sich nicht wie ein richtiges Derby anfühlen wird.“

Ähnlich beschreibt Hard-Sportchef Thomas Huemer die Ausgangslage: „Es ist zwar schon unser drittes Geisterspiel. Doch unter diesen Umständen auf Bregenz zu treffen, verleiht dem ohnehin schon speziellen Spiel noch eine zusätzliche Note. Wir freuen und trotz der fehlenden Fans auf eine gutes und spannenden Spiel, wollen den Schwung der letzten Wochen mitnehmen, die zwei Punkte holen und in der Tabelle unsere Position weiter festigen.“

Letzter Sieg in Hard vor 1992 Tagen

Aus Sicht der Bregenzer verlief die Vorbereitung im Unterfangen, erstmals nach einer Durststrecke von 1992 Tagen (Anm. letzter Sieg in Hard am 16. Mai 2016) wieder zwei Punkte aus Hard zu entführen und den langersehnten 50. Derbysieg einzufahren, wesentlich holpriger. Nach einer Zwangpsause wegen eines positiven Coronatests konnte Neuzugang Marko Tanaskovic in den letzten zehn Tagen nicht trainieren und wird ohne Trainingseinheit sein Debüt gegen seinen langjährigen Arbeitgeber spielen. Der 35-jährige Linkshänder trug bis Sommer 2018 acht Saisonen das Trikot der Harder und feierte fünf Meistertitel und zwei Cuperfolge. „Ich habe immer noch viele gute Freunde in Hard. In den 60 Spielminuten werde ich aber alle Freundschaften vergessen und alles geben, damit die zwei Punkte auf unser Konto gehen“, betont der Neo-Bregenzer.

„Von der Papierform her sind wir sicher nicht im Vorteil. Ich glaube aber trotzdem, dass alles offen ist“, erklärt Bregenz-Cheftrainer Markus Burger. Für den 56-Jährigen wäre es im fünften Anlauf der erste Sieg mit seinem Stammverein an seiner ehemaligen Erfolgsstätte. In den sechs Saisonen als Hard-Trainer brachte es Burger in 28 Lokalduellen auf 13 Siege, drei Remis und zwölf Niederlagen.

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