Foda: „In der Gruppe ist alles möglich“

Österreich trifft in Qualifikation für WM-Endrunde 2022 in Katar
auf Dänen, Schotten, Israel, Färöer und Moldau.
Zürich Österreich hat ein machbares Los für die Fußball-WM-Qualifikation erwischt. Das ÖFB-Team bekommt es in der Gruppe F mit Ex-Europameister Dänemark (1992), Schottland, Israel, den Färöern und der Republik Moldau zu tun. Die europäische Qualifikation für die WM 2022 in Katar (21. November bis 18. Dezember) beginnt am 24. März und endet am 16. November 2021. Nur die zehn Gruppensieger haben ihr Endrunden-Ticket fix. Die Gruppenzweiten sowie die beiden besten Gruppensieger der Nations League, die in ihren Quali-Pools nicht Erster bzw. Zweiter werden, spielen dann im Play-off von 24. bis 29. März 2022 noch um die restlichen drei WM-Tickets. Insgesamt 13 der 32 WM-Teilnehmer in Katar kommen aus Europa.
Auftakt am 25. März in Schottland
Zum Auftakt der WM-Qualifikation bekommt es Österreich am 25. März auswärts mit Schottland zu tun. Drei Tage später steht das erste Heimspiel gegen Underdog Färöer an, weitere drei Tage darauf wartet ebenfalls zu Hause mit Dänemark der von der Papierform stärkste Gruppengegner.
ÖFB-Teamchef Franco Foda, der sich eine Sechsergruppe ohne seine deutsche Heimat gewünscht hatte, nach der Auslosung: „Das ist eine sehr interessante und ausgeglichene Gruppe“, lautete die erste Reaktion des 54-Jährigen. „Dänemark ist sicherlich der leichte Favorit. Man darf nicht vergessen, sie haben auch in der Nations League in England 1:0 gewonnen. Aber in der Gruppe ist alles möglich.“
Kein leichtes Unterfangen
Foda hielt jedoch fest, dass es „kein leichtes Unterfangen“ werde, den angestrebten ersten oder zweiten Platz zu erreichen. Da die Färöer ihre Nations-League-Gruppe (mit Malta, Lettland und Andorra) ohne Punktverlust gewonnen haben, und die Schotten hinter Tschechien und vor Israel Gruppenzweiter wurden und wie der aktuelle FIFA-Weltranglisten-Zwölfte Dänemark und Österreich auch bei der EM dabei sind, „darf man in dieser Gruppe keine Mannschaft unterschätzen“, erklärte der ÖFB-Teamchef.
Zu den Dänen sagte Foda: „Sie gehören zur Weltspitze, das haben sie in den letzten Jahren immer wieder durch ihre Leistungen bewiesen. Wie alle skandinavischen Mannschaften ist es eine kompakte Mannschaft, die vor allem in der Defensive immer sehr gut steht. Sie haben viel Athletik in ihrem Spiel, sie spielen schnell, dynamisch nach vorne, haben vor allem mit Yussuf Poulsen (Leipzig) vorne Qualität, auch mit Christian Eriksen (Inter Mailand) den absoluten Spielmacher. Also es ist eine sehr kompakte, reife Mannschaft mit großer Erfahrung, auch mit Pierre-Emile Höjbjerg, der in England bei Tottenham spielt im Mittelfeld (…), um da nur einige zu nennen. Aber nichtsdestotrotz, wenn wir am obersten Level spielen, haben wir auch gegen so eine Mannschaft die Möglichkeit, den ein oder anderen Punkt einzufahren.“ Das bisher letzte, wenngleich freundschaftliche Duell mit Dänemark ging im Oktober 2018 auswärts in Herning 0:2 verloren.
Drei bekannte Gegner
ÖFB-Star David Alaba und Kollegen treffen aber auch auf drei alte Bekannte: Israel war zuletzt in der EM-Qualifikation ein Gegner, die Republik Moldau davor in der WM-Quali für 2018 und der EM-Quali für 2016. Und in der WM-Quali für 2014 gab es die bisher letzten Vergleiche mit den Färöern. Schottland war dagegen zuletzt 1996 und 1997 in der WM-Quali, Dänemark 1991 in der EM-Quali Konkurrent in der Gruppenphase.
„Israel hat vor allem im Offensivbereich viel Qualität“, weiß Foda und erinnerte dabei auch an Österreichs 2:4-Niederlage am 24. März 2019 in Haifa. Vor allem Eran Zahavi, der nun für Eindhoven spielt, Hoffenheim-Legionär Munas Dabbur und Ex-WAC-Goalgetter Shon Weissman, der seit Sommer bei Valladolid unter Vertrag steht, strich der Deutsche hervor. „Defensiv sind sie sicherlich anfällig“, schränkte Foda aber ein. Das bisher letzte Duell gewann Österreich im Vorjahr in Wien 3:1, damals noch mit Andreas Herzog als israelischer Teamchef.
„Ich bin immer optimistisch und will immer alle Spiele gewinnen“, versicherte Foda. „Wir haben die Qualität und blicken positiv nach vorne, und wir haben in dieser Gruppe alle Möglichkeiten. Klar haben wir noch ein Hintertürchen über die Nations League offen, aber wir werden alles daran setzen, um in dieser Gruppe den ersten oder zweiten Platz zu belegen.“
„Das ist eine Gruppe, die ich gerne nehme. Wir haben definitiv eine Chance.“

Fußball-WM 2022 Die fünf Gegner von Österreich in der Qualifikation
DÄNEMARK
Teamchef: Kasper Hjulmand (48, seit 2020)
FIFA-Weltrangliste: 12. Platz (1614 Punkte)
EM-Teilnahmen: 9 (1964, 1984, 1988, 1992, 1996, 2000, 2004, 2012, 2021)
WM-Teilnahmen: 5 (1986, 1998, 2002, 2010, 2018)
Head-to-Head aus Sicht von Österreich: 9 Spiele: 4 Siege, 1 Unentschieden und
4 Niederlagen; 14:15-Tore
Spieltermine: Heimspiel: 31. März – Auswärtsspiel: 12. Oktober
SCHOTTLAND
Teamchef: Steve Clarke (57, seit 2019)
FIFA-Weltrangliste: 48. Platz (1436 Punkte)
EM-Teilnahmen: 3 (1992, 1996, 2021)
WM-Teilnahmen: 8 (1954, 1958, 1974, 1978, 1982, 1986, 1990, 1998)
Head-to-Head: 20 Spiele: 8 Siege, 6 Unentschieden und 6 Niederlagen; 33:25-Tore
Spieltermine: Auswärtsspiel: 25. März – Heimspiel: 7. September
ISRAEL
Teamchef: Willi Ruttensteiner (58, seit 2020, Vertrag endet)
FIFA-Weltrangliste: 87. Platz (1279 Punkte)
EM-Teilnahme: keine; WM-Teilnahme: 1 (1970)
Head-to-Head: 11 Spiele: 5 Siege, 4 Unentschieden und 2 Niederlagen; 20:18-Tore
Spieltermine: Auswärtsspiel: 4. September – Heimspiel: 12. November
FÄRÖER
Teamchef: Hakan Ericson (60, SWE, seit 2019)
FIFA-Weltrangliste: 107. Platz (1183 Punkte)
WM/EM-Teilnahme: keine
Head-to-Head: 6 Spiele: 4 Siege, 1 Remi und 1 Niederlage; 16:3-Tore
Spieltermine: Heimspiel: 28. März – Auswärtsspiel: 9. Oktober
MOLDAU
Teamchef: Engin Firat (50, GER/TUR, seit 2019)
FIFA-Weltrangliste: 177. Platz (950 Punkte)
WM/EM-Teilnahme: keine
Head-to-Head: 6 Spiele: 5 Siege und 1 Niederlage; 8:2-Tore
Spieltermine: Auswärtsspiel: 1. September – Heimspiel: 15. November