Virtueller Vergleich mit Billardqueue und Kreide

Mario He mit perfekten Auftakt bei seinem ersten Online-Billardturnier.
Lustenau Nach der Ouvertüre Mitte September mit dem Womens Cup, bei dem die Klagenfurterin Jasmin Ouschan hinter der Weißrussin Margaret Fefilova Zweite wurde, waren nun die Herren an der Reihe. Vom 7. bis 16. Dezember wird weltweit das erste virtuelle Billardturnier ausgetragen. 64 Spieler aus 27 Nationen messen sich bei den mit 16.200 Dollar (rund 13.370 Euro) dotierten Predator One Pool 10×4 Championships. Mit dabei u.a. der 27-jährige Rankweiler Mario He und Maximilian Lechner (30) aus Tirol.
Bei dem in der Disziplin 10-Ball ausgetragenen Event wird in jeder Spielrunde in Vierergruppen gespielt (Modus 10×4). Die Spieler werden mittels Videokonferenz zusammengeschaltet, wobei jeder Spieler auf seinem Tisch jeweils zehn Mal den Anstoß ausführt. Den 10-Ball-Regeln folgend müssen dann die Bälle versenkt werden. Jeder versenkte Ball zählt einen Punkt.
Von „Ball in Hand“ bis zu „Dry Break“
Nach jedem Anstoß haben die Spieler – wenn sie zumindest einen Ball versenkt haben – die Option, den weißen Spielball frei auf dem Tisch zu platzieren („Ball in Hand“) und können dann von dieser Position weiterspielen. Macht ein Spieler davon keinen Gebrauch und versenkt korrekt alle weiteren Bälle, erhält er 15 Punkte (10 für die versenkten zehn Bälle sowie fünf Bonuspunkte für den „Runout“). Wird beim Anstoß der weiße Spielball versenkt („Scratch“) oder überhaupt kein Ball versenkt („Dry Break“) werden dem Spieler keine Punkte gutgeschrieben. Den Aufstieg in die nächste K.-o.-Spielrunde schaffen
nur die beiden punktebesten Spieler jeder Gruppe.

Der Weltranglisten-78. Mario He, der für seinen Auftritt das Spiellokal des SBC Rheintal Lustenau auswählte, setzte sich dabei in seiner Erstrunden-Spielgruppe mit 69 Punkten vor dem Venezolaner Jonny Martinez (54), dem Italiener Francesco Candela (52) und der Amerikanerin Monica Webb (20) durch. Der Rankweiler fand nach Anfangsschwierigkeiten gut in seinen Rhythmus und hielt die Konkurrenz klar auf Distanz. „Ich habe in meinem Match mit einem Dry Break und einem Scratch begonnen und habe mir nur gedacht: ,Was für ein Start‘ – aber dann hat mein Break gut zu funktionieren begonnen. Und ab dann habe ich mich das ganze Match über auch ganz gut gefühlt. Das Break ist einfach enorm wichtig, und ich bin natürlich glücklich, dass es dann letztendlich gut funktioniert hat“, betonte He.
Nationalteamkollege Maximilian Lechner hingegen hatte härter zu kämpfen, um hinter Jalal Alsarisi aus Venezuela als Gruppenzweiter den Aufstieg zu schaffen. Der Weltranglisten-19. erwischte einen durchwachsenen Start und sah sich zur Halbzeit auf Rang drei hinter Alsarisi und mit mehr als 20 Punkten Rückstand auf den Polen Piotr Likowsi. Dann besann sich der Tiroler aber wieder seiner Stärken, startete eine Aufholjagd und kämpfte sich mit den letzten beiden
Versuchen noch auf den rettenden zweiten Platz vor.
He am Freitag ab 20 Uhr im Einsatz
Die beiden Österreicher bestreiten Freitag (11.12) ihre zweite Spielrunde. Lechner bekommt es ab 17 Uhr abermals mit Jalal Alsarisi bzw. Oliver Villafuerte (Philippinen) und dem Italiener Stefano Dellino zu tun. Ab 20 Uhr (Spielort noch offen) messen sich He und Jonny Martinez mit der regierenden 9er-Ball-Weltmeisterin Kelly Fisher aus England sowie dem Franzosen Marc Vidal.