Viel Gefühl ist gefragt

Für Katharina Liensberger geht es in Courchevel um das erste Riesentorlaufresultat.
Courchevel Es sind spezielle Verhältnisse, die in Courchevel bei den beiden Weltcup-Riesentorläufen heute und morgen auf Katharina Liensberger und ihre Kolleginnen warten. „Es heißt hier, mit sehr viel Gefühl zu fahren“, beschreibt die 23-Jährige ihre Eindrücke nach der Hangbefahrung. „Es liegt noch nicht viel Schnee, aber es schneit gerade. Die Piste selber ist ein wenig anders, als wir es normalerweise bei Weltcuprennen vorfinden.“ Die Verhältnisse sind kompakt, „es wurde aber nicht mit so viel Wasser präpariert, wie wir es sonst gewohnt sind. Wenn es jetzt draufschneit, wird es spannend. Dann ist es besonders wichtig, ein Gefühl dafür zu entwickeln, die Schwünge gut zum Ziehen zu bringen.“
Von Tag zu Tag verbessern
Liensberger mag das Flair und die Stimmung in Courchevel, sie ist zum vierten Mal bei einem Weltcuprennen im Skiresort in den französischen Alpen am Start. 2018 stand im Riesentorlauf ein 15. Rang, im Slalom lief es mit Platz fünf besser. Im vergangenen Jahr schwang die Göfnerin als 21. ab. „Ich hatte lange Zeit Probleme, es geht natürlich immer besser“, erinnert sie sich an die letzte Saison. „Im Riesenslalom hatte ich lange zu kämpfen. Ich brauchte einen Anlauf und auch Zeit, um die Ski für meinen Schwung aufzubauen. Nachdem ich das Vertrauen hatte, konnte ich auch ans Limit gehen. Das ist auch das Ziel hier in Courchevel.“
Das Aus im zweiten Durchgang beim Auftakt in Sölden hat Liensberger abgehakt, auch auf eine Platzierung will sie sich nicht festlegen. „Es geht darum, was ich mir vornehme. Ich will gute und schnelle Schwünge zeigen, am Ende des Tages sieht man es dann am Resultat, wo ich stehe. Grundsätzlich geht es um mich und meine Leistung. Mich von Tag zu Tag zu verbessern, das ist wichtiger als das Resultat.“
„Es muss einen Schritt weiter gehen“, fordert Damen-Rennsportleiter Christian Mitter eine Leistungssteigerung von seinen elf Starterinnen. In Sölden war die beste ÖSV-Läuferin – Katharina Truppe – auf Platz 15 gelandet. „Wir sind im RTL eigentlich gut aufgestellt, mussten Qualifikation fahren, 16 junge Läuferinnen haben sich für den Europacup empfohlen. Wir stehen im Weltcup mit einem kompakten Team da. In der Startliste sind wir aber leider zwischen 15 und 45 zu finden und nicht zwischen 1 und 30.“
Shiffrin bescheiden
Zurückhaltend gibt sich Mikaela Shiffrin vor ihrer Rückkehr in das Weltcupgeschehen. „Es gibt mehrere Athletinnen, die extrem stark sein werden. Derzeit zähle ich mich nicht zu diesem Kreis“, meinte die 25-jährige Amerikanerin. Sie erwarte auch nicht, in dieser Saison um die große Kristallkugel mitfahren zu können. VN-ko