Erster Schritt aus der Krise

Cashpoint SCR Altach feierte 4:1-Erfolg in Ried, Thurnwald und Schreiner als Matchwinner.
Ried „Fußball ist ein einfaches Spiel und am Ende . . .“. Die Phrase des ehemaligen englischen Nationalspielers Gary Lineker war eigentlich auf das ergebnisorientierte Spiel der Deutschen gemünzt. Als Tabellenschlusslicht, so am Samstag im Innviertel, kann sich das scheinbar „einfache Spiel“ durchaus zu einem schwierigen entwickeln. Diesem Fußball-Diktat konnte sich der Cashpoint SCR Altach anlässlich des Spiels bei Aufsteiger Ried nicht entziehen. Daran änderte auch ein früher Ausschluss von Markus Lackner (11.) nichts. Das ungeschickte Verhalten des Rieder Mittelfeldspielers, der bei zwei Attacken innert 120 Sekunden gegen Emanuel Schreiner zu Recht mit Gelb-Rot vom Platz musste, war nur ein Mosaiksteinchen für einen letztendlich verdienten 4:1-Sieg der Rheindörfler.
Viel Ballast abgefallen
Für eine Mannschaft wie Altach, die fast sieben Ligastunden einem Torerfolg nachlief, wurde so das schnelle Überzahlspiel zu einer weiteren Prüfung – sowohl physisch als auch psychisch. Lange war zu spüren, dass sich die Elf von Trainer Alex Pastoor um eine klare Linie im Spiel bemühte. Der Versuch eines sicheren Kombinationsfußballs erhielt so zu oft einen Dämpfer durch unnötige Fehlpässe oder Unkonzentriertheiten in den Zweikämpfen. Doch Schritt für Schritt arbeiteten sich die Vorarlberger näher an das Tor des Gegners. „Spielt Fußball, traut euch was zu, spielt mutig“ – mit diesen Worten hatte Kapitän Martin Kobras vor dem Anpfiff seine Mitspieler eingeschworen. Von einer „flammenden Rede“ aber wollte der 34-Jährige nach der Partie nichts wissen. „Sidney (Anm. d. Red.: Sidney Sam) war diesbezüglich brillant, der konnte wirklich mitreissen.“ Doch gerade der von Kobras vor Spielbeginn angesprochene „Mut zum Fußball“ sollte beim Sieg in Ried minütlich spürbarer werden. Dabei tat sich Altach gegen einen trotz Unterzahl gut stehenden Gegner lange schwer, spielöffnende Pässe zu spielen. Der erste passierte nach einer halben Stunde, als Daniel Nussbaumer ideal auf Manfred Fischer spielte und dessen Auflage auf Schreiner von Letzterem nicht mit dem gewünschten Resultat abgeschlossen wurde. Rieds Ante Bajic war für seinen Torhüter eingesprungen und hatte Schreiners Schuss noch vor der Linie weggeschlagen.
Überragend: Thurnwald, Schreiner
Nachdem ein klares Handspiel von Rieds Thomas Reifeltshammer keinen Elferpfiff nach sich zog, war es nach 41 Minuten so weit: Altachs Bester, Manuel Thurnwald, wurde im Strafraum zu Fall gebracht und Fischer verwertete eiskalt vom Elferpunkt. Dem ersten Jubel folgten erst die „kalte Dusche“ durch Ante Bajic bei einem Konter kurz vor der Pause (45.) und bange Minuten nach Wiederanpfiff, als Ried immer wieder für Gefahr vor dem SCRA-Tor sorgte.
Doch in der Schluss-Viertelstunde sollten die Antreiber Schreiner und Thurnwald für klare Verhältnisse sorgen. Ersterer verpasste zwar nach 73 Minuten nach dem schönsten Spielzug der Altacher eine Großchance, dann aber fand ein abgefälschter Fernschuss von Thurnwald den Weg ins Netz (78.). Und dieser Treffer wirkte endlich befreiend, sodass Schreiner noch einen Doppelpack schnüren und der ebenfalls stark spielende Fischer es sich sogar leisten konnte, vor dem Spielende einen Ball aus kurzer Distanz in die Wolken zu befördern, weil er im Moment der Schussabgabe auf dem regennassen Terrain den Halt verlor.
„Das Gefühl, gewinnen zu können, tut gut. Für die Ruhe im Verein war der Sieg wichtig.“

Die Zahlen zum Spiel
SV Ried Cashpoint SCR Altach
8 Schüsse gesamt 20
5 Schüsse auf das Tor 9
29,8 % Ballbesitz 70,2 %
3 Eckbälle 7
16 Flanken (aus dem Spiel) 20
49,1 % Zweikampfquote 50,9 %
3 Abseits 2
67,8 % Passquote 86,1 %
12 Fouls 18