Für Liensberger geht noch mehr

Platz sechs in Courchevel beim zweiten Riesentorlauf – Saisonsieg von Bassino.
Courchevel Österreichs Ski-Damen haben im ersten von zwei Weltcup-Riesentorläufen – den zweiten gibt es heute – in Courchevel einen großen Schritt vorwärts gemacht. Gleich drei Top-Ten-Plätze bzw. fünf Platzierungen in den Top 15 verbuchten die Damenvon Christian Mitter. Beste des Teams war Katharina Liensberger als Sechste. Die italienische Sölden-Siegerin Marta Bassino gewann auch diesmal, und zwar von Halbzeitrang zwei aus.
Beim Material getüftelt
Liensberger freute sich über ihr zweitbestes Riesentorlauf-Ergebnis im Weltcup, Ende Dezember 2019 war sie in Lienz Dritte geworden. Die 24-Jährige fühlt freilich, dass noch mehr möglich ist: „Von der Leistung her weiß ich, dass noch mehr gehen würde. Es waren extrem schwierige Verhältnisse. Man hat sich richtig überwinden müssen. Das ist mir in beiden Läufen gut gelungen.“ Man habe in den vergangenen zwei Monaten seit dem Sölden-Rennen anscheinend einiges richtig gemacht, so wurde nach dem Gletscher-Auftakt auch beim Material getüftelt.
Hinter ihr gab es noch zwei weitere Top-Ten-Plätze für das rot-weiß-rote Team, die hatte es seit Liensbergers Lienz-Podestplatz in drei Rennen nicht mehr gegeben. Stephanie Brunner landete in ihrem zweiten Riesentorlauf nach ihrem Comeback nach erlittenem dritten Kreuzbandriss auf Rang sieben (+2,26), wobei die Tirolerin nach Lauf eins Fünfte gewesen war.„Nach den letzten Jahren ist das eine große Genugtuung“, meinte die 26-Jährige. „Wenn man den Zeitrückstand anschaut, glaubt man, wir sind noch weit weg. Aber so weit ist das nicht. Wir haben schon im Training gemerkt, dass es gut läuft. Aber man muss es auch erst im Rennen zeigen.“ Schwierige Verhältnisse mit leichtem Schneefall und mäßiger Bodensicht taten das Übrige zu schwierigen Verhältnissen.
Bassino fing mit Bestzeit im zweiten Lauf die Halbzeitführende Petra Vlhova noch deutlich ab, die Slowakin fiel hinter der Schwedin Sara Hector noch auf Rang drei zurück. Für die 25-jährige Weltmeisterin in dieser Disziplin war es dennoch der fünfte Podestplatz im fünften Saisonrennen, die schon dreifache Saisonsiegerin führt den Weltcup weiter souverän an. Sie wies in der Endabrechnung 0,59 Sek. Rückstand auf Bassino auf, Hector fehlten nach ebenso starkem zweiten Lauf auf Bassino 0,46 Sek.
Während Mikaela Shiffrin auf der Jagd nach ihrem 67. Weltcupsieg vom Halbzeitrang drei aus noch auf Rang vier und damit vom Podest fiel (+1,70), zeigten die Österreicherinnen hinter der fünftplatzierten Gesamtweltcup-Siegerin Federica Brignone (+1,93) kräftig auf. Liensberger hatte im Endeffekt exakt zwei Sekunden Rückstand auf Bassino, die Göfnerin rückte in der Entscheidung noch um einen Rang vor.
Vlhova riskierte zu wenig
Vlhova hatte nach Halbzeit-Führung doch noch recht klar den Kürzeren gezogen, war allerdings nicht unzufrieden. „Der dritte Platz ist gut. Aber natürlich habe ich den ersten Platz verloren, ich hätte mehr riskieren können.“ Viele der Aktiven sprachen von schwierigen Bedingungen bei Neuschnee und schlechter Sicht, so auch Bassino: „Die Bedingungen und der Schnee waren hart. Ich habe einfach im zweiten Durchgang angegriffen und bin wirklich sehr glücklich über den Sieg.“
„Es waren schwierige Verhältnisse. Man hat sich überwinden müssen.“
Ski-weltcup
Damen-Riesentorlauf Courchevel
1. Marta Bassino (ITA) 2:19,03 1:09,31 1:09,72
2. Sara Hector (SWE) 2:19,49 +0,46 1:09,56 1:09,93
3. Petra Vlhova (SVK) 2:19,62 +0,59 1:08,82 1:10,80
4. Mikaela Shiffrin (USA) 2:20,73 +1,70 1:09,47 1:11,26
5. Federica Brignone (ITA) 2:20,96 +1,93 1:10,46 1:10,50
6. Katharina Liensberger (AUT) 2:21,03 +2,00 1:10,17 1:10,86
7. Stephanie Brunner (AUT) 2:21,29 +2,26 1:09,80 1:11,49
8. Michelle Gisin (SUI) 2:22,12 +3,09 1:10,55 1:11,57
9. Lara Gut-Behrami (SUI) 2:22,42 +3,39 1:11,10 1:11,32
10. Ricarda Haaser (AUT) 2:22,48 +3,45 1:10,90 1:11,58
11. Katharina Truppe (AUT) 2:22,54 +3,51 1:10,62 1:11,92
12. Tessa Worley (FRA) 2:23,75 +4,72 1:11,69 1:12,06
13. Valerie Grenier (CAN) 2:23,86 +4,83 1:11,07 1:12,79
14. Franziska Gritsch (AUT) 2:24,03 +5,00 1:12,32 1:11,71
15. Kristin Lysdahl (NOR) 2:24,07 +5,04 1:11,29 1:12,78
24. Ramona Siebenhofer (AUT) 2:25,78 +6,75 1:11,74 1:14,04
25. Elisa Mörzinger (AUT) 2:25,93 +6,90 1:12,12 1:13,81
Ausgeschieden im 1. Durchgang u.a.: Mina Fürst Holtmann (NOR)
Ausgeschieden im 2. Durchgang: Wendy Holdener (SUI), Alice Robinson (NZL), Jekaterina Tkatschenko (RUS), Alexandra Tilley (GBR)
Im 2. Durchgang nicht angetreten: Meta Hrovat (SLO)
Nicht für den 2. Durchgang qualifiziert: 32. Eva-Maria Brem (AUT) 1:12,58 +3,76, 45. Chiara Mair (AUT) 1:13,38 +4,56, 48. Katharina Huber (AUT) 1:13,83 +5,01, 58. Nadine Fest (AUT) 1:14,79 +5,97. Ausgeschieden im 1. Durchgang u.a.: Mina Fürst Holtmann (NOR)