Punkte leichtfertig verschenkt

Bregenz Handball mit 20:21-Heimniederlage gegen Westwien.
Bregenz War es nun ein Reflex in der Hektik des Geschehens oder eine Unsportlichkeit. Zehn Sekundenvor dem Ende wird ein Wurf einer Westwieners von der Bregenzer Abwehr zur Seite abgewehrt. Ein Gästespieler wirft den Ball in Richtung von Paul Babarskas, der fängt diesen. Für die Schiedsrichter ein Regelverstoß und die Unsportlichkeit wird mit einer Roten Karte und einem Siebenmeter geahndet. Nach heftigen Diskussionen verwandelt Julian Ranftl den Strafwurf und besiegelt damit die 20:21-Heimniederlage der Gastgeber. „Natürlich ist so ein Ende bitter. Doch wir müssen uns selber an der Nase nehmen. Wir haben es nicht geschafft, in der zweiten Halbzeit, als wir mit 17:14 vorne lagen, den Sack zuzumachen. 21 Gegentore sind o. k., aber 20 geworfene Tore sind einfach ganz klar zu wenig. Wir haben in einem Vier-Punkte-Spiel gegen einen direkten Konkurrenten im Kampf um ein Play-off-Ticket leichtfertig zwei Punkte liegen gelassen“, betonte Cheftrainer Markus Burger verständlich konsterniert.
Keine Euphorie wie im Derby
Nach einer Trauerminute für den letzte Woche im Alter von 71 Jahren verstorbenen ehemaligen Bregenz-Spieler und Obmann Helmut „Bömsl“ Amann kamen die Gastgeber im letzten Heimspiel des Kalenderjahres nur schwer in die Gänge. Zwei Wochen nach der grandiosen kämpferischen Leistung beim 28:25-Erfolg im Derby in Hard blieben die Hausherren über weite Strecken vieles schuldig. Westwien agierte keinesfalls fehlerlos, konnte sich aber ohne Probleme auf 8:5 (16.) und in Folge auf 12:8 (25.) absetzen, ehe beim Stand von 10:13 aus Sicht der Gastgeber die Seiten gewechselt wurden.
In Minute 43 erstmals in Front
Nach einer berechtigten Kabinenpredigt von Burger wendete sich zu Beginn der zweiten Halbzeit das Blatt und nach einem Doppelpack von Marijan Rojnica lag Bregenz erstmals mit 15:14 (43.) vorne.
Wer nun glaubte, dass die Hausherren die Chance nützen, sah sich aber getäuscht. Selbst nach dem 17:14 (46.) gelang es der Burger-Equipe nicht, die zahlreichen Möglichkeiten zu nützen und für klare Verhältnisse zu sorgen. „Statt mit mehr Bewegung im Angriff die offensive Deckung der Wiener auszuhebeln, haben wir die Bälle leichtfertig verschenkt. Neun technische Fehler und insgesamt 16 Fehlwürfe sind ein klarer Beweis, dass uns die Qualität fehlt, um so eine enge Partie zu unseren Gunsten zu entscheiden“, so Burger.
Bregenz stemmt sich nach dem 17:19 (53.) zwar mit aller Macht gegen die Niederlage. In Summe war es aber zu wenig – auch deshalb, weil man in der hektischen Schlussphase nicht clever genug war, das Remis über die Zeit zu retten. So ist der Erfolgsdruck für die Partie kommenden Dienstag in Bärnbach zusätzlich erhöht.
„Die letzte Aktion ist bitter. Aber wir hätten den Sack viel früher zumachen müssen.“
