Liensberger jagt die Snow-Queen-Trophy

Der Ski-Weltcup geht in Zagreb mit dem Sljeme-Slalom weiter.
GÖFIS Nächste Station: Zagreb. Für Katharina Liensberger geht am Sonntag das neue Ski-Jahr mit dem achten Weltcupeinsatz dieser Saison weiter. Für die 23-Jährige aus Göfis steht wieder ein Event in ihrer aktuellen Lieblingsdiziplin auf dem Programm, in Kroatien möchte sie bei der Vergabe der Snow-Queen-Trophy ein Wörtchen mitreden.
Der Sieg war möglich
2018 war Liensberger im Skigebiet Sljeme bereits Slalom-Achte, vor einem Jahr stand sie als Dritte auf dem Stockerl. Auf Siegerin Petra Vlhova fehlten dabei 3,49 Sekunden, auf die Zweite, Mikaela Shiffrin, waren es 2,18. Abstände in diesem Ausmaß sind Geschichte, am Semmering fehlten der Läuferin des Skiclubs Rankweil lediglich 0,11 Sekunden auf Siegerin Michelle Gisin. Dass sie auf der Panorama-Piste sogar gewinnen hätte können, lag auch für Christian Mitter auf der Hand. „Ich habe gemischte Gefühle. Kathis Fahrten waren sehr gut, hatten aber auch kleine Fehler. Der Sieg war fast drin“, war der ÖSV-Damenchef überzeugt.
Mit den Plätzen 2 (Liensberger), 6 (Katharina Truppe), 10 (Katharina Huber), 12 (Chiara Mair) und 26 (Katharina Gallhuber) lieferten die ÖSV-Slalomdamen diese Woche am Semmering trotz des Ausfalls der Halbzeit-Siebten Franziska Gritsch erneut ein starkes Teamergebnis ab. „Wir können also trotz allem positiv vom Hang gehen, weil wir eine wirklich gute Mannschaft haben. Im Slalom sind wir echt auf einem guten Weg“, befand Mitter.
Im „halben“ Riesentorlauf am Semmering habe man zwar im Gegensatz zum Vorwärts-Schritt von Courchevel einen „halben“ zurück gemacht, sei aber auch dort in der richtigen Richtung unterwegs. „Im Speed haben wir leider dieses vermurkste Wochenende in Val d‘Isère gehabt“, ortete Mitter die Problemzone.
Auf Augenhöhe
Liensberger verbrachte den Jahreswechsel zu Hause bei der Familie in Göfis. „Machen wir die Zeit im neuen Jahr 2021 wunderschön und außergewöhnlich“, ließ die Rennläuferin ihre Fans wissen. Sie selbst kann auf einen außergewöhnlichen Start in den Weltcup zurückblicken. Am Semmering war sie zum sechsten Mal in ihrer Karriere auf das Weltcuppodest gefahren, zum fünften Mal im Slalom. Und nach fünf dritten Rängen stand bei der Siegerehrung erstmals Rang zwei.
Liensberger ist im Slalom mittendrin in der Weltklasse, mit 200 Punkten auf Tuchfühlung mit Vlhova (250) und Gisin (256). In der Addition der beiden Rennen in Levi (zweimal Platz 3) und am Semmering (2) sogar die Schnellste, mit 18 Hundertstel Vorsprung auf Vlhova. Die 20.000 Franken für den zweiten Rang waren auch der bisher beste Lohn im Weltcup. In der Preisgeld-Rangliste liegt Liensberger mit 50.200 Euro auf dem neunten Platz, Vlhova führt die Wertung mit 166.460 Franken an.