Es sind nur noch fünf Hundertstel

Katharina Liensberger schrammte wieder am Sieg vorbei, im Zagreb-Slalom war nur Petra Vlhova schneller.
Zagreb Sie nähert sich an. Und darum war Katharina Liensberger auch richtig glücklich über den zweiten Platz beim Weltcupslalom am Bärenberg in Zagreb. „Es war ein Kampf am Limit. Von dem her bin ich megahappy, dass ich einen zweiten Platz einfahren habe können.“ Diesmal war es die Weltcup-Führende Petra Vlhova, die der Göfnerin den Sieg aus den Händen riss. Die Slowakin gewann mit einem Vorsprung von fünf Hundertstelsekunden, Dritte wurde Semmering-Siegerin Michelle Gisin.
Vlhova war gefordert
„Ich hoffe, dass die Hundertstel irgendwann auf meiner Seite sind.“ Für die 23-jährige Liensberger war es der siebte Podestplatz in ihrer Weltcup-Laufbahn, nach dem Rennen am Semmering war sie zum zweiten Mal in Folge Zweite. Dort musste sie Gisin am Dienstag um 0,11 Sekunden den Vortritt lassen.
Das Rennen entschied sich auf den letzten Metern im Steilhang. Vlhova blieb auf der mit Salz bearbeiteten Piste wie auch Liensberger nicht fehlerfrei, die VSV-Läuferin holte aber zwischen den letzten Toren enorm viel heraus und rettete noch die viertbeste Laufzeit in der Entscheidung. Vlhova hingegen war nur Elfte, es reichte aber dennoch für den zweiten Zagreb-Sieg nach dem im Vorjahr. „Ich habe einfach gefightet, ich habe geschaut, dass ich im Kurs bleibe und den Speed aufbaue und mitnehme“, betonte Liensberger.
„Die Mädchen sind wirklich schnell“, freute sich Vlhova über den am Ende doch auch glücklichen Sieg. „Ich muss immer am Limit sein, denn sie fordern mich gewaltig.“ Auch Gisin sprach von schwierigen Bedingungen. „Ein perfekter Lauf war nicht mehr drin. Deshalb bin ich trotz Fehler im Schlusshang sehr, sehr zufrieden. Es war ein großes Ziel von mir, eines Tages in Zagreb auf dem Podium zu stehen“, sagte die Schweizerin.
Leer ging diesmal die vierfache Snow-Queen-Trophy-Gewinnerin Mikaela Shiffrin aus, die Amerikanerin wurde nur Vierte und verpasste ihr 100. Weltcup-Podium. Während die Rückstande von Gisin (+0,22 Sek.) und Shiffrin (+0,27) die extrem enge Spitze verdeutlichen, fiel die übrige Konkurrenz nach den Top-Vier deutlich ab: Als Fünftplatzierte lag die Kanadierin Erin Mielzynski lag bereits 1,40 zurück.
Rückfall im zweiten Lauf
Chiara Mair beendete das Rennen als Neunte (+2,42), Katharina Gallhuber belegte den 11. Platz (+2,59). Beide fielen nach Platz sechs beziehungsweise neun zur Halbzeit zurück. „Es war sehr, sehr schwierig im zweiten Lauf mit den Spuren. Ich habe nicht ganz das umsetzen können, was ich wollte“, analysierte Mair. Es habe sie „schon zweimal rausgespickt, wo ich nicht einmal das Tor berührt habe. Dann findet man schwer wieder in den Rhythmus rein.“
Franziska Gritsch fädelte als Halbzeit-18. im Finale ein, Katharina Huber geriet wenige Tore vor dem Ziel in Rücklage und stürzte. Bis dahin hatte die Niederösterreicherin gute Zwischenzeiten aufgewiesen. „Ich habe mich geärgert, dass ich im ersten Lauf so viel verloren habe unten und wollte jetzt bis ins Ziel durchziehen. Das ist sich leider nicht ausgegangen“, ärgerte sich Huber. „Es tut gerade ganz schön weh.“
Wenige Tage nach dem schweren Erdbeben in Kroatien sorgte das Wetter für schwierige Bedingungen. Regen, Nebel und Temperaturen deutlich über dem Gefrierpunkt machten der Piste und dadurch den Läuferinnen zu schaffen. Die 19-jährige Tirolerin Lisa Hörhager verpasste bei ihrem Weltcup-Debüt als 48. den Sprung unter die Top-30.
„Ich hoffe, dass die Hundertstel irgendwann auf meiner Seite sind.“

