Das Geburtstagskind ist zurück im Judo-Nationalteam

Vorarlbergs Top-Judoka Laurin Böhler will nach seinem 26. Geburtstag den Kampf um ein Olympiaticket aufnehmen.
Schwarzach „Ich bin seit Monaten endlich wieder schmerzfrei und zurück im Training.“ Endlich kann sich Laurin Böhler wieder voll und ganz seinem geliebten Judosport widmen. Die vergangenen Monate waren geprägt durch eine Bandscheiben- und Ellbogen-Operation und haben den heimischen Judoka nervlich doch sehr strapaziert. „Ich habe die Zeit in der Reha und im Kraftraum satt“, meinte er in einem Gespräch mit den Vorarlberger Nachrichten.
Im neuen Jahr nun kommt neue Hoffnung auf, auch was die Olympischen Spiele betrifft. Denn durch die Verschiebung der Sommerspiele von 2020 auf 2021 ist die Chance auf eine Teilnahme in Tokio nach wie vor gegeben. „Ich bin trotz meiner langen Verletzungspause dank Platz sieben beim Grand Slam in Paris gerade noch ins Starterfeld für das Masters gerutscht. Die 200 Weltranglisten-Punkte, die es fürs Antreten in Doha gibt, kommen mir sehr gelegen. Für mich geht’s ja noch um die Olympia-Qualifikation für Tokio“, betont Laurin.
„Ich bin trotz meiner langen Verletzungspause noch ins Starterfeld für das Masters gerutscht.“
Laurin Böhler, Judoka
Zusammen mit seiner Freundin Lubjana-Francesca Piovesana, selbst eine Top-Judo-Athletin, wird Böhler ab der kommenden Woche beim Einladungsturnier in Katar die Wettkampfsaison eröffnen. Das zuletzt operierte Knie würde zwar noch anschwellen, doch der Fokus beim heimischen Judoka ist schon wieder Richtung Olympia in Tokio gerichtet. Zumal der Heeressportler mit seiner Partnerin über Weihnachten und Neujahr in der Heimat, in Schwarzach, Kraft für die anstehenden Aufgaben tanken konnte. Und was Katar betrifft, so denkt er inzwischen doch sehr pragmatisch: „Sollte ich mich dort nicht fit genug fühlen, hoffe ich auf ein Comeback im Frühling.“
Judo
ÖJV-Aufgebot für das IJF World Judo Masters in Doha (Katar/11. – 13.01.2021)
Sabrina Filzmoser (-57 kg/ LZ Multikraft Wels/OÖ), Magdalena Krssakova (-63/JC Sirvan/W), Michaela Polleres (-70/JC Wimpassing/NÖ), Shamil Borchashvili (-81/LZ Multikraft Wels/OÖ), Laurin Böhler (-100/Leistungszentrum Vorarlberg), Stephan Hegyi (+100/S.C.Hakoah/W)
Seit Dienstag hat für Böhler, zusammen mit dem Nationalteam, im neuen ÖJV-Bundesstützpunkt in Linz unter der Leitung von Headcoach Yvonne Bönisch die Vorbereitung begonnen. Insgesamt sieben ÖJV-Judoka sind in Doha startberechtigt, aber nur sechs werden in Katar dabei sein. Bernadette Graf musste wegen einer zuletzt im Training erlittenen Knieverletzung (Innenband) kurzfristig passen. „Das Risiko einer schwereren Verletzung steht in der Olympiasaison nicht dafür“, meinte die 28-Jährige.