WM-Nagelprobe gegen den „großen Bruder“

Handball-Männerteam trifft in der EM-Qualifikation in Köln auf Deutschland.
Köln Die WM-Endrunde in Ägypten rückt für Österreichs Handball-Männerteam immer näher. Zeit zum Testen bleibt aber keine, bereits am Sonntag (18.10 Uhr) wartet in Köln das Rückspiel gegen Deutschland in der EM-Qualifikation. Vier Tage nach der klaren 27:36-Niederlage im Hinspiel in Graz ist es die WM-Generalprobe der ÖHB-Auswahl, die kommenden Donnerstag (18 Uhr MEZ) mit der Partie gegen Außenseiter USA in die Endrunde startet. Teamchef Ales Pajovic peilt nicht zuletzt eine verbesserte Defensivleistung an. „Wir dürfen jetzt die Köpfe nicht hängen lassen“, hatte Kapitän Gerald Zeiner nach dem Spiel in Graz gemeint, schließlich war, abgesehen vom Ergebnis, nicht alles schlecht gewesen: einige gelungene Offensivaktionen etwa und auf der rechten Seite ein fast entfesselt aufspielender Boris Zivkovic, bisher immer nur zweite Wahl hinter dem aktuell verletzten Janko Bozovic. „Das hat mich ein bisschen überrascht, weil er bei mir bisher nicht viel gespielt hat und im Verein oft Verletzungsprobleme gehabt hat“, sagte Pajovic.
Das größte Manko ortete der Slowene aber in der Verteidigung bzw. in zu vielen technischen Fehlern. „So kannst du gegen Deutschland nicht gewinnen“, meinte er. Dementsprechend konzentrierte man sich im Training auf die Defensive, wo es gilt, bis zur WM einen konkurrenzfähigen Mittelblock zu finden.
Schmid optimistisch
Unabhängig vom Abschneiden gegen Deutschland in der EM-Quali ist seit Anfang Jänner der Fokus auf die WM-Teilnahme gerichtet, bei der das Auftaktspiel gegen die große Unbekannte USA wohl schon über Erfolg oder Misserfolg beim achten Großereignis seit der Heim-EM 2010 entscheidet.
Etwas Sorgen bereitet Pajovic aktuell Dominik Schmid. Der 31-jährige Hard-Kapitän zog sich einen Bänderriss am linken Sprunggelenk zu. „Die Reha verläuft perfekt, und ich bin guter Dinge, dass ich nächste Woche spielen kann. Mit einem Tape sollte es klappen“, betont Schmid kämpferisch. Für den auf allen Rückraumpositionen universell einsetzbaren Routinier wäre es nach der EM 2014 und WM 2019 die dritte Endrunde im Verlauf seiner Karriere.
Neben Schmid im 20-köpfigen ÖHB-Aufgebot stehen Goalgetter Robert Weber (35), Kreisläufer Lukas Herburger (26) und Linkshänder Zivkovic (28). Während Weber zusammen mit Goalie Thomas Bauer bei allen acht Großereignissen seit 2010 dabei war, ist es für Herburger die vierte und für Zivkovic die dritte Endrunde. VN-JD
„Ich bin zuversichtlich, dass ich rechtzeitig bis Beginn der Endrunde einsatzbereit bin.“
Handball
15. EHF-EURO 2022 in Ungarn und der Slowakei
Qualifikation, Gruppe 2
Deutschland – Österreich Sonntag, 18.10 Uhr
Arena Köln, live ORF Sport+ und ARD
Bosnien-Herz. – Estland Sonntag, 20 Uhr
Tabelle
1. Deutschland 3 3 0 0 96:71 6
2. Österreich 2 1 0 1 58:64 2
3. Estland 3 1 0 2 75:87 2
4. Bosnien-Herz. 2 0 0 2 42:49 0
Bereits gespielt: Österreich – Estland 31:28 (16:16), Deutschland – Bosnien-Herzegowina 25:21 (9:13), Estland – Deutschland 23:35 (12:13), Österreich – Deutschland 27:36 (16:22), Estland – Bosnien-Herzegowina 24:21 (11:14)
Die weiteren ÖHB-Termine: Österreich – Bosnien-Herzegowina – Österreich 8. bis 14. 3.; Estland – Österreich 28./29. 4. Österreich – Bosnien-Herzegowina, 2. 5.,18 Uhr
Gruppe 1
1. Serbien 1 1 0 0 27:24 2
2. Belgien 0 0 0 0 0: 0 0
3. Griechenland 0 0 0 0 0: 0 0
4. Frankreich 1 0 0 1 24:27 0
Gruppe 3
1. Russland 2 1 1 0 57:55 3
2. Ukraine 2 0 1 1 55:57 1
3. Tschechien 0 0 0 0 0: 0 0
4. Färöer Inseln 0 0 0 0 0: 0 0
Gruppe 4
1. Portugal 3 3 0 0 91:72 6
2. Island 2 1 0 1 60:46 2
3. Israel 1 0 0 1 22:31 0
4. Litauen 2 0 0 2 46:70 0
Gruppe 5
1. Slowenien 1 1 0 0 34:23 2
2. Polen 1 1 0 0 29:24 2
3. Niederlande 2 1 0 1 50:60 2
4. Türkei 2 0 0 2 50:56 0
Gruppe 6
1. Weißrussland 1 1 0 0 33:25 2
2. Norwegen 2 1 0 1 64:57 2
3. Italien 2 1 0 1 52:56 2
4. Lettland 1 0 0 1 17:28 0
Gruppe 7
1. Dänemark 2 2 0 0 71:48 4
2. Nordmazedonien 2 2 0 0 58:47 4
3. Schweiz 2 0 0 2 49:56 0
4. Finnland 2 0 0 2 46:73 0
Gruppe 8
1. Schweden 2 2 0 0 63:46 4
2. Rumänien 2 1 0 1 66:60 2
3. Montenegro 2 1 0 1 59:61 2
4. Kosovo 2 0 0 2 41:62 0
Modus: Aus den acht Vorrundengruppen qualifizieren sich die Top-Zwei aus jeder Gruppe und die vier besten Gruppen-Dritten für die Endrunde. Fix qualifiziert sind Ungarn, die Slowakei (Ausrichter) Titelverteidiger Spanien und Kroatien (EM-2.)