Steu/Koller rodeln an Medaillen vorbei

Österreichs Kunstbahn-Rodler sind zum Auftakt der Europameisterschaften in Sigulda ohne Medaille geblieben
Sigulda Bei den Doppelsitzern kamen Thomas Steu/Lorenz Koller auf Rang fünf, im Männer-Einsitzer Nico Gleirscher unmittelbar vor Wolfgang Kindl auf Platz acht. Damit liegt es am Sonntag an Madeleine Egle im Frauen-Einsitzer sowie an der Teamstaffel, um am Sonntag die von Chefcoach Rene Friedl gestellte Vorgabe von zwei Medaillen für Rot-Weiß-Rot noch zu erfüllen.
“Nach der Vorgeschichte war es definitiv ein sehr spezielles Rennen für uns. Der fünfte Platz ist mehr wert als so mancher Podestplatz.”
Thomas Steu/Lorenz Koller, Rennrodler
Steu/Koller bilanzierten trotz des verpassten Podestplatzes zufrieden: “Nach der Vorgeschichte war es definitiv ein sehr spezielles Rennen für uns. Wir haben in keiner Sekunde an das Ergebnis gedacht, haben uns zwei solide, unfallfreie Läufe als Ziel gesetzt. Der fünfte Platz ist mehr wert als so mancher Podestplatz.”
Steu hatte sich 2019/20 auf dieser Bahn einen Schien- und Wadenbeinbruch zugezogen, der Rückstand von nur 0,336 Sekunden auf die Sieger Andris und Juris Sics war angesichts der Vorgeschichte durchaus in Ordnung. Für die Letten war es bei ihrem dritten Weltcupsieg der erste EM-Titel. Sie gewannen vor den Deutschen Tobias Wendl/Tobias Arlt (+0,029) und ihren Landsleuten Martins Bots/Roberts Blume (+0,100).
Damit nutzten die Letten mit zwei Medaillen die Kenntnisse auf ihrer Heimbahn aus, anders als im Einsitzer. Hier holte Saison-Dominator Felix Loch sein drittes EM-Gold, Johannes Ludwig (+0330) sorgte für einen deutschen Doppelsieg. Bronze ging an den Südtiroler Dominik Fischnaller (+0,287). Für die Österreicher lief es nicht gut. Außer Nico Gleirscher (+0,559) und Kindl (+0,614) kam keiner in die Wertung. Jonas Müller schied in Lauf zwei aus, David Gleirscher und Reinhard Egger wurden disqualifiziert. Nico Gleirscher war einmal mehr bester Österreicher, hätte sich aber mehr erwartet: “In Anbetracht meiner Form und Möglichkeiten kann ich mit dem Ergebnis nicht wirklich zufrieden sein.”
Loch hält nach den 52. Europameisterschaften weiter bei nur einer Saisonniederlage, in Sigulda hatte er davor noch nie gewonnen. Seine ersten beiden EM-Titel hatte er 2013 und 2016 geholt. Seine Landsleute Toni Eggert/Sascha Benecken hatten hingegen im ersten Lauf arge Schwierigkeiten und wurden letztlich nur 22. Damit bauten Steu/Koller ihre Weltcupführung auf 56 Punkte Vorsprung aus und haben vier Bewerbe vor Schluss sehr gute Chancen, die Wertung für sich zu entscheiden.
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