Rodler mit EM-Nullnummer

Nur Doppelsitzer Steu/Koller als EM-Fünfte mit befriedigender Leistung.
Sigulda Die österreichische Rodel-Elite ist bei den Kunstbahn-Europameisterschaften in Sigulda ohne Medaille geblieben. Rang fünf bei den Doppelsitzern durch Thomas Steu/Lorenz Koller blieb das beste ÖRV-Ergebnis vom Samstag, als Nico Gleirscher Einsitzer-Achter geworden war. Am Sonntag kam Madeleine Egle als Beste bei den Frauen nur auf Rang neun. In der abschließenden Team-Staffel verpasste die Tirolerin das Touch-Pad, womit die rot-weiß-rote Equipe disqualifiziert wurde. Die Enttäuschung war dementsprechend groß, auch bei ÖRV-Chefcoach Rene Friedl, der zwei Medaillen als Ziel ausgegeben hatte. Zumal man davor drei Siege und 16 Podestränge im Saisonverlauf aufzuweisen hatte. „Wir haben gewusst, dass es in Sigulda nicht einfach wird“, sagte der Deutsche. „Die Titelkämpfe ohne Medaille abzuschließen, ist trotzdem enttäuschend. Speziell bei den Herren hätten wir uns mehr erhofft. Unterm Strich war es nicht das, was wir uns vorgenommen hatten, und sicherlich ein kleiner Weckruf.“ Weiter geht der Weltcup am nächsten Wochenende in Oberhof.
Im Weltcup weiter voran
Der Bludenzer Thomas Steu (26) und sein Tiroler Partner Lorenz Koller (26) bilanzierten trotz des verpassten Podestplatzes zufrieden: „Nach der Vorgeschichte war es definitiv ein sehr spezielles Rennen für uns. Wir haben in keiner Sekunde an das Ergebnis gedacht, haben uns zwei solide, unfallfreie Läufe als Ziel gesetzt. Der fünfte Platz ist mehr wert als so mancher Podestplatz. Die Führung im Gesamtweltcup bleibt eine feine Momentaufnahme, entscheidend ist, wer nach St. Moritz die Nase vorne hat.“
Der Vorarlberger hatte sich 2019/20 auf der Bahn in Sigulda einen Schien- und Wadenbeinbruch zugezogen, der Rückstand von nur 0,336 Sekunden auf die Sieger Andris und Juris Sics war angesichts der Vorgeschichte durchaus in Ordnung. Für die Letten war es bei ihrem dritten Weltcupsieg der erste EM-Titel. Sie gewannen vor den Deutschen Tobias Wendl/Tobias Arlt (+0,029) und ihren Landsleuten Martins Bots/Roberts Blume (+0,100). Steu/Koller verteidigten mit Rang fünf ihre Führung im Gesamtweltcup vor den Deutschen Toni Eggert/Sascha Benecken. Das zweite Doppelsitzerduo mit Yannick Müller (21) und Armin Frauscher (26) belegte den guten neunten Endrang. Dabei hatte der Bludenzer im Training noch einige Probleme mit der Linie.
Keine Zielflagge
Im Einsitzer der Männer sah Jonas Müller nach einem Kippsturz im Finale keine Zielflagge. Er blieb allerdings unverletzt. Nach dem ersten Durchgang war der 23-jährige Bludenzer noch auf Rang neun gelegen.
„Wir haben nicht an das Ergebnis gedacht, haben uns zwei unfallfreie Läufe als Ziel gesetzt.“