Bayern Münchens Suche nach alter Stärke

Nach blamablem Pokal-Out gegen Kiel wird es heiter in München.
München Von einer Krise nach dem Aus im Elfmeterschießen gegen Holstein Kiel wollte Hansi Flick nichts wissen. Nach dem größten Frustabend seiner trophäenreichen Bayern-Amtszeit mühte sich der 55-Jährige, das erste Titel-K.o. möglichst schnell hinter sich zu lassen. „Wir haben uns das Ziel gesetzt, dieses Jahr das Triple zu verteidigen. Das können wir uns jetzt abschminken“, sagte Flick. „Jetzt müssen wir gucken, dass wir die Dinge in Zukunft besser machen, dass wir in die Spur kommen.“
143 Tage nach dem vollendeten Titel-Triple mit dem Gewinn der Fußball-Champions-League in Lissabon waren die Münchner beim Pokal-Aus weit entfernt von der europaweit gefürchteten August-Form, die Bayern-DNA scheint entschlüsselt. Sogar der Zweitliga-Dritte Holstein Kiel hatte sich im Schneetreiben beim Triumph bestens darauf eingestellt.
Blick nach vorne
Spätestens bei der Rückkehr ins trübe München wollte der Bundesliga-Tabellenführer und Champions-League-Achtelfinalist am Donnerstag den Pokal-Ärger hinter sich lassen. „Jetzt geht der Blick auf das was, unsere Aufgabe ist: Erfolgreich Fußball spielen. Da müssen wir hinkommen“, sagte Flick nach der Blamage in Kiel. Sorgen machen sich die Bosse, die dick eingepackt auf der Tribüne zitterten, aktuell keine. Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge betonte sein Vertrauen in Trainer und Mannschaft, wies aber auch auf die „wichtige Aufgabe für Hansi Flick“ hin, die wackelige Defensive zu stabilisieren.
Die Nationalspieler Serge Gnabry (14.) und Leroy Sane (47.) hatten den Favoriten zweimal in Führung gebracht. Fin Bartels (37.) und Hauke Wahl (90.+5) glichen für Kiel aus. Münchens Marc Roca scheiterte im Elfmeterschießen an Kiel-Keeper Ioannis Gelios, nachdem Alaba kurz zuvor verwandelt hatte. Seit Flick am 4. November 2019 die Bayern als Nachfolger von Niko Kovac übernommen hat, war es nur nach oben gegangen – nun ist der 55-Jährige erstmals als Krisenmanager gefordert. Es scheint auch eine Kopfsache zu sein bei den Profis, denn: „Wir haben 120 Minuten gezeigt, dass wir fit sind“, sagte der Trainer.
Im DFB-Pokal sind die Bayern nun nicht mehr dabei. Letztmals war das vor gut 20 Jahren so, da verloren die Münchner beim damaligen Oberligisten 1. FC Magdeburg ebenfalls im Elfmeterschießen.
„Unser Ziel war, das Triple zu verteidigen. Das können wir uns jetzt abschminken.“