Druck auf Eishockey-Boss steigt
IIHF-Sponsoren drohen wegen WM in Belarus mit Rückzug.
Minsk Der Autobauer Skoda und auch Liqui Moly drohen dem Eishockey-Weltverband IIHF, sich als WM-Sponsor zurückzuziehen, sollte Weißrussland (Belarus) die Weltmeisterschaft in diesem Jahr nicht entzogen werden. Das teilte u. a. das zum VW-Konzern gehörende tschechische Unternehmen am Samstag mit. Seit Wochen wächst der Druck auf den Weltverband IIHF, Weißrussland das Turnier wegen der Verstöße gegen die Menschenrechte unter Machthaber Alexander Lukaschenko wieder zu entziehen. Die WM soll vom 21. Mai bis 6. Juni im lettischen Riga und im weißrussischen Minsk stattfinden. Die Regierung des EU-Mitglieds Lettland hatte bereits im vergangenen Jahr Druck auf die IIHF und den eigenen Verband gemacht, nicht mit Weißrussland zusammenzuarbeiten. Zuletzt hatten sich zahlreiche internationale Politiker dem angeschlossen.
In Weißrussland berichteten Medien, dass die Marke Nivea Men bereits am Vortag ihren Rückzug als Sponsor angekündigt habe, sollte die WM in Minsk ausgerichtet werden. Damit relativiert sich die Befürchtung von IIHF-Präsident Rene Fasel eines erheblichen finanziellen Schadens, sollte der Vertrag mit Weißrussland nicht eingehalten werden. Das Exekutivkomitee der IIHF will am 25. und 26. Jänner erneut über die WM beraten. „Wir haben seit vergangenem Herbst einen Plan B“, sagte Fasel, der am Montag einen umstrittenen Besuch bei Lukaschenko in Minsk absolviert hatte. Fasel hatte zuletzt eine WM nur in Lettland, in der Slowakei oder in Dänemark ins Spiel gebracht.