Zwei Premierensiege

24 Stunden nach Manuel Feller gewinnt Sebastian Foss-Solevaag Slalom in Flachau.
Flachau Nur einen Tag nach Manuel Feller (28) ist mit dem bereits 29-jährigen Norweger Sebastian Foss-Solevaag ebenfalls einem Routinier der Premierensieg im Skiweltcup gelungen. Der Norweger gewann in Flachau den zweiten Slalom vor dem Österreicher Marco Schwarz, der mit seinem fünften Saison-Podestplatz im sechsten Rennen Feller (17.) die Führung im Slalomweltcup wieder abluchste. Weltcup-Leader Alexis Pinturault wurde Dritter, Fabio „Ötzi“ Gstrein überraschte als Fünfter.
Der Kampf um die WM-Startplätze
Dabei war der Tiroler zur Halbzeit noch Zweiter hinter Foss-Solevaag und Bester eines rot-weiß-roten Verfolgertrios gewesen, das mit ihm, Feller und Schwarz auf den Plätzen zwei, drei und vier auf den nächsten Sieg gelauert hatte. In der Entscheidung gelang Gstrein der Sprung zur ganz großen Sensation aber nicht. Platz fünf war trotzdem das beste Weltcupergebnis für den 23-jährigen Ötztaler, der mit seiner technisch perfekten Fahrweise an Marcel Hirscher erinnert.
Platz fünf könnte schon ein WM-Ticket bedeuten. „An so etwas denke ich nicht“, versicherte Gstrein, der im Training oft mit Bestzeiten brilliert. Erstmals als Vorletzter am Start der Entscheidung zu stehen, sei total ungewohnt gewesen. „Ich habe mich eh gewundert, wie lange ich ruhig geblieben bin. Irgendwann wird das dort aber doch zu einer kleinen Ewigkeit. Da fängst du dann schon an zu denken.“ Er wolle nun versuchen, künftig auch in zwei Durchgängen Vollgas zu geben.
Das zweite Märchen blieb aus
Kein Glück hatte Feller. Nachdem der Tiroler am Samstag nach „Märchenwiese“-Sager einem Riesendruck standgehalten und von Platz drei aus erstmals gewonnen hatte, war das zweite Märchen knapp nach der Hälfte fertiggelesen. Zwar lag Feller erneut auf Podestkurs, rutschte dann aber bei einem Rechtsschwung aus und kam nur mit Mühe in den Kurs zurück.
Wenig Grund zur Freude hatte am zweiten Renntag Christian Hirschbühl. Der 30-Jährige war gut am Weg, als er nach knapp 42 Fahrsekunden, gleich nach der letzten Zwischenzeit ausschied.Am Samstag hatte sich der Lauteracher noch über Rang zwöf freuen dürfen.
Dass der im Ziel zu Tränen gerührte Foss-Solevaag nach zweimaliger Laufbestzeit einen Tag nach der schweren Verletzung von Aleksander Aamodt Kilde (Kreuzbandriss) erstmals gewann – in Madonna hatte der Norweger seine Halbzeitführung noch verspielt – , tat der geschrumpften norwegischen Mannschaft gut. Pinturault stürmte in Flachau von acht auf drei und unterstrich mit dem ersten Slalompodium des Winters seine Favoritenrolle im Gesamtweltcup. Kildes Ausfall sei „richtig schade“, bedauerte Pinturault. „So etwas ist nie schön, er ist ein guter Freund von mir. In unserem Sport muss aber jeder damit rechnen, dass so etwas passieren kann.“
SKI ALPIN
2. Weltcup-Torlauf der Herren in Flachau
1. DG 2. DG
1. Sebastian Foss-Solevaag (NOR) 1:46,23 53,50 52,73
2. Marco Schwarz (AUT) 1:46,99 +0,76 53,84 53,15
3. Alexis Pinturault (FRA) 1:47,18 +0,95 54,18 53,00
4. Loic Meillard (SUI) 1:47,37 +1,14 53,85 53,52
5. Fabio Gstrein (AUT) 1:47,38 +1,15 53,77 53,61
6. Luca Aerni (SUI) 1:47,54 +1,31 54,10 53,44
7. Henrik Kristoffersen (NOR) 1:47,59 +1,36 54,01 53,58
8. Kristoffer Jakobsen (SWE) 1:47,62 +1,39 54,52 53,10
9. Ramon Zenhäusern (SUI) 1:47,89 +1,66 54,63 53,26
10. Michael Matt (AUT) 1:48,04 +1,81 54,42 53,62
11. AJ Ginnis (GRE) 1:48,22 +1,99 54,50 53,72
12. David Ryding (GBR) 1:48,31 +2,08 54,31 54,00
13. Manfred Mölgg (ITA) 1:48,51 +2,28 54,74 53,77
14. Johannes Strolz (AUT) 1:48,54 +2,31 54,98 53,56
15. Albert Popow (BUL) 1:48,56 +2,33 54,94 53,62
16. Stefano Gross (ITA) 1:48,57 +2,34 54,63 53,94
17. Manuel Feller (AUT) 1:48,58 +2,35 53,79 54,79
18. Victor Muffat-Jeandet (FRA) 1:48,64 +2,41 54,97 53,67
19. Jean-Baptiste Grange (FRA) 1:48,66 +2,43 54,59 54,07
25. Adrian Pertl (AUT) 1:49,23 +3,00 54,98 54,25
Ausgeschieden im 1. Durchgang: Christian Hirschbühl (AUT), Clement Noel (FRA), Linus Straßer (GER)
Ausgeschieden im 2. Durchgang: Alex Vinatzer (ITA), Alexander Choroschilow (RUS), Tanguy Nef (SUI), Simon Maurberger (ITA)