Heimvorteil beim Griff nach Kristallkugel

Thomas Steu und Lorenz Koller die großen Gejagten im Kampf um Rodel-Gesamtweltcup.
Innsbruck Der 26-jährige Bludenzer Thomas Steu und der Tiroler Lorenz Koller stehen vor dem größten Erfolg in ihrer noch jungen Karriere. Bei der vorletzten Station des Rodel-Weltcups am Wochenende in Innsbruck-Igls können sie den Gesamtsieg im Weltcup fixieren. Wäre dies der Fall, würde gleichzeitig die deutsche Erfolgsserie seit dem Erfolg von Andreas und Wolfgang Linger in de Saison 2012 beenden. Mit 741 Punkten haben Steu/Koller nach neun von zwölf Saisonrennen 96 Punkte Vorsprung auf die deutschen Titelverteidiger und Seriensieger Toni Eggert/Sascha Benecken. Zwölf Zähler dahinter folgen deren Landsleute Tobias Wendl/Tobias Arlt, ihres Zeichens Olympiasieger 2014 und 2018.
Obwohl die HLSZ-Sportsoldaten die 14 Kurven des 1227 Meter langen Olympiaeiskanals in Innsbruck-Igls aus unzähligen Trainings- und Wettfahrten sprichwörtlich wie ihre Hosentasche kennen, versuchen sie die Erwartungshaltung zu dämpfen und wollen im Vorfeld nicht mit Worten, sondern im Wettkampf Taten sprechen lassen: „Im Rodelsport entscheiden Tausendstel Sekunden und damit Kleinigkeiten“, betonte Steu. „Um die rechnerischen Dinge sollen sich lieber andere rechnen. Wir konzentrieren uns voll auf unseren Job, versuchen die Materialabstimmung auf den Punkt zu bekommen, und blicken von Lauf zu Lauf.“ Teamkollege Koller ergänzte: „Wir machen uns keinen Kopf über das danach. Oberste Priorität ist es, unsere Hausaufgaben zu machen und an beiden Tagen unsere bestmögliche Leistung abrufen. Zu Saisonbeginn ist dies an selber Stelle mit den Siegen in beiden Rennen perfekt gelungen. Sollte es zu Hause klappen, wäre es natürlich umso schöner.“
Die Bewerb im olympischen Doppelsitzer am Samstag (9.05 bzw. 10.25 Uhr) und dem Sprintrennen am Sonntag (12.30 Uhr) sind gleichzeitig auch die Generalprobe für die WM vom 29. bis 31. Jänner in Berchtesgaden-Königssee. Eine Woche später findet dann das Weltcupfinale in St. Moritz-Celerina.
Als Sechste auf Schlagdistanz
Berechtigte Hoffnungen auf einen Spitzenplatz im Endklassement dürften sich auch der Bludenzer Yannick Müller und Armin Frauscher aus Tirol. Nach acht Top-10-Rängen in dieser Saison nimmt die ÖRV-Paarung mit 464 Punkten Platz sechs in der Gesamtwertung ein. zum Saisonauftakt verbuchten Müller/Frauscher in Innsbruck in ihrem zehnten Weltcuprennen als Dritte über die erste Podestplatzierung. Gespannt darf man auch sein auf den Saisonendspurt von Jonas Müller im Einsitzer am Samstag (11.45 bzw. 13.20 Uhr) sowie im Sprint am Sonntag (11.45 Uhr). Der 23-Jährige ist als Sechster mit 445 Punkten bestklassierter ÖRV-Pilot im Gesamtweltcup. VN-JD