Black Box im Fußball
Der Ligafonds wirft Fragen auf, er führt einmal mehr zu Diskussionen und lässt Interpretationen viel Spielraum. Er ist eine Black Box in Zeiten der Corona-Pandemie. Bei einer Black Box handelt es sich laut Wikipedia um ein möglicherweise sehr komplexes System, von welchem im gegebenen Zusammenhang nur das äußere Verhalten betrachtet werden soll. Die innere Struktur mag bekannt sein, diese Kenntnis aber darf nicht benutzt werden. So und nicht anders darf auch die Ausschüttung des Corona-Sportligenfonds betrachtet werden. Einsamer Spitzenreiter erneut Rapid, das sich laut sportbusiness.at über satte 1,4 Millionen Euro an staatlicher Zuwendung freuen darf. Wen wundert es da, dass die ansonsten so gerne vorlauten Hütteldorfer für einmal ganz ruhig sind.
Ganz am Schluss der Tabelle rangiert Vorarlbergs Bundesligist SCR Altach. 100.000 Euro haben die Rheindörfler überwiesen erhalten. Bei der ersten Ausschüttung im Herbst war man in der Vergabe noch gar nicht dabei, weil die Sponsoren dem Klub die Treue gehalten haben und keine Ausfallsentschädigung beansprucht wurde.
Zahlen werfen Fragen auf
Seitens der Liga und der Klubs werden die Förderungen nicht kommentiert. Es wird die auf Tranparenzdatenbank verwiesen, zumal die Ansuchen jeweils auch von Wirtschaftprüfern freigegeben werden. Eine Bestätigung der Summe gibt es aus Altach nicht. Nur soviel: Man habe den Betrag erhalten, der eingereicht wurde. Die Bandbreite von 1,4 Millionen bis 100.000 Euro lässt Raum für Spekulationen. Etwa, warum sich die Austria über 1,2 Millionen, St. Pölten über 650.000 oder Ried über 360.000 Euro freuen durften. Da wäre mehr Transparenz gefragt. Zumal Meister RB Salzburg gänzlich auf eine Entschädigung für entfallene Einnahmen (Zuschauer, Sponsoren, Gastronomie, VIP-Klub usw.) verzichtet hat.
Noch bis Februar läuft die Einreichung der Phase drei (Oktober bis Dezember) und da hofft man in Altach auf 500.000 Euro. Zurück bleiben Fragen, was gerade in einer wirtschaftlich schwierigen Zeit nicht vertrauenerweckend ist. Vor allem dann, wenn eine Transparenzdatenbank keine Klarheit vermittelt. So darf wohl schon jetzt darauf gewettet werden, dass Rapid auch im dritten Quartal die Nummer eins sein wird.
In der 2. Liga ist mit Dornbirn ebenfalls ein Ländle-Klubs mit gut 9000 Euro Schlusslicht, während sich die Austria über knapp 90.000 Euro für entgangene Einnahmen freuen kann.
Fussball
Diese Summen (geringfügige Abweichungen möglich) aus dem Ligafonds kassieren die BL-Klubs laut sportbusiness.at in der Phase 2
SK Rapid Wien 1,4 Millionen Euro
FK Austria Wien 1,25 Millionen Euro
SKN St. Pölten 650.000 Euro
SK Sturm Graz 380.000 Euro
SV Ried 360.000 Euro
TSV Hartberg 280.000 Euro
FC Admira Wacker Mödling 200.000 Euro
LASK Linz 200.000 Euro
WSG Tirol 150.000 Euro
Wolfsberger AC 130.000 Euro
Cashpoint SCR Altach 100.000 Euro
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