Eine Frage der Mentalität

Der Cashpoint SCR Altach geht mit der Motivation des 3:2-Sieges vom März 2020 ins erste Heimspiel 2021 am Sonntag (14.30 Uhr) gegen RB Salzburg.
Altach „Besser geht nicht!“ Für den Trainer jedenfalls ist der Frühjahrsstart mit dem Heimspiel gegen RB Salzburg am Sonntag (14.30 Uhr) „optimal“. Die Gründe für seine Einschätzung schickt der 54-jährige Niederländer gleich hinterher: „Danach wissen wir, was die Defensive aushält und wie wir in der Offensive performen.“ Ganz so einfach, das weiß auch Alex Pastoor, ist der Fußball aber nicht immer. Vor allem nicht, wenn der Kampf um den Klassenerhalt gegen den Liga-Primus startet, der mit Sekou Koita, Patson Daka und Mergim Berisha über das torgefährlichste Sturmtrio der Liga verfügt. Auch wenn Letzterer seiner Ex-Mannschaft Rosen streut. „Altach ist eine Mannschaft, die gern versucht, mitzuspielen, sie haben auch gute Spieler in ihrem Team. Aber für uns wird es wichtig sein, unsere Qualitäten auf den Platz zu bringen, zu zeigen, was wir können. Es wird aufgrund der Rahmenbedingungen aber wohl eher ein Kampfspiel, das müssen wir annehmen, blickt RBS-Angreifer Berisha (22) dem Duell voller Selbstvertrauen entgegen.
Einiges muss sich verbessern
Bei seinem letzten Auftritt in der Cashpoint Arena im Bullentrikot gab es für Berisha, der ohne Torerfolg blieb, und Co. eine 2:3-Niederlage. Genau diese positiven Erinnerungen wird es für die SCRA-Mannschaft in einer kurzen Videosequenz zur Einstimmung geben. „Da hat die Mentalität gestimmt, aber da haben wir auch gut Fußball gespielt“, blickt Pastoor nur kurz zurück, um sogleich wieder in der Gegenwart zu sein. „Gegen Salzburg kann nicht immer alles gelingen, wichtig ist dass wir eine gute Einstellung an den Tag legen und alles versuchen.“ Da dürfe sich aber nicht auf ein Spiel beschränken, sondern müsse für das gesamte Frühjahr gelten. Vorerst aber gilt es, die englische Woche mit den Spielen gegen den Meister, die WSG Tirol und den SK Sturm innert sieben Tagen. Einige Ziele habe man sich intern für die drei Spiele gesteckt, nach außen will er nur eines transportiert wissen: „Es geht auch darum, dass alle Spieler in den Tagen fit bleiben.“ Deshalb werden nur ganz wenige die 270 Minuten voll auf dem Platz verbringen. Zumal die Ausfallsliste für die erste Spielwoche doch enorm ist. Gleich sechs Spieler fehlen und nur der Schweizer Alain Wiss und der Kameruner Samuel Oum-Gouet sind in der Zwischenzeit wieder ins Training eingestiegen. Das gehört sicherlich zu den negativen Aspekten der Vorbereitung, die von den Vorarlberger Nachrichten näher unter die Lupe genommen wurde.
Mit Stefan Haudum (26) wurde ein Spieler verpflichtet, der das „Tempotraining“ vom LASK gewohnt ist, der gelernt hat, im Spiel schnelle Entscheidungen im Spiel zu treffen. Deshalb wird er bald eine zentrale Rolle im der Mannschaft übernehmen, im Training und im Spiel. Für mehr Tempo sorgen wird der zweite Neuzugang, der Ungar Csaba Bukta (19). „Brutal schnell“, sagt Pastoor über ihn, „und mit dem Gesicht immer Richtung gegnerisches Tor gerichtet.“ Unverzichtbar ist auch Martin Kobras (34). Am Platz die Nummer eins, aber auch abseits davon wichtig für die Mentalität, für die Organisation und den Zusammenhalt. Davon profitiert auch ein Manuel Thurnwald (22), der mehr und mehr in eine Führungsrolle hineinwächst. Weil zudem Marco Meilinger (29) auf den „Resetknopf“ gedrückt hat, hat der Coach mehr Handlungsspielraum in Sachen Personal.
„Mentalität ist das Wichtigste. Freiheit im Kopf bringt eine bessere Fußballqualität.“
Alex Pastoor, Cheftrainer Cashpoint SCR Altach
Die Torausbeute ist das große Manko, welches sich bereits in der Schlussphase der Play-offs in der Vorsaison abgezeichnet hat. Seit Saisonstart beschäftigt die fehlende Torgefahr das Trainerteam wie auch den Sportdirektor Woche für Woche. Doch das Kreieren von Chancen ist das eine, die Gier nach dem erfolgreichen Torschuss das andere. „Wir müssen entschlossener auftreten“, fordert Pastoor und nennt als Beispiel den Versuch von Maderner, im Test gegen die Austria noch einmal für Meilinger aufzulegen. „Mach es selbst“, lautet des Trainers Anweisung an seinen Mittelstürmer. Ein weiterer Knackpunkt vieler Spiele im Herbst war die Organisation im Defensivverhalten. Daran wurde in der Vorbereitung gearbeitet.