Ende gut, alles gut

Österreich steht nach 33:31-Arbeitssieg über Chile vorzeitig als Gruppenerster fest.
Kairo Es war sprichwörtlich eine schwere Geburt für Österreichs Handballer. Im von der Tabellensituation fiktiven Finalspiel gegen Chile um den Gruppensieg in der Trostrunde um die Ränge 25 bis 32 bei der Endrunde in Ägypten setzte sich die Equipe von Ales Pajovic dank einer starken letzten Viertelstunde mit 33:31-Toren durch. Damit steht Österreich vor dem abschließenden Duell gegen das bislang punktelose Schlusslicht Südkorea (Sonntag, 18 Uhr, live ORF Sport+) als Gruppensieger fest und kann im schlechtesten Fall Gesamt-26. werden.
Bis zur 53. Minute im Rückstand
48 Stunden nach dem 36:22-Kantersieg über Marokko, dem höchsten Erfolg der rot-weiß-roten WM-Historie, bekundete man aber über weite Strecken mehr Mühe als erhofft. Trainerfuchs Mateo Geralda, der als Aktiver mit Spanien WM- und EM-Medaillen holte und mit Barcelona sechs Mal Champions-League-Sieger wurde, hatte die Südamerikaner perfekt eingestellt. Nach dem Kaltstart und dem 0:3-Rückstand (5.) war es Goalie Thomas Eichberger, der mit seinen zahlreichen Paraden Österreich im Spiel hielt. Besonders im Angriff fehlten ohne Gerald Zeiner und Dominik Schmid die zündenden Ideen. Dazu kam, dass man auch in der Deckung gegen das von Topskorer Erwin Feuchtmann (neun Tore) geleitete und variantenreiche Spiel der Südamerikaner keine Lösungen fand. Mit Herz und Wille hielt man aber den Rückstand bis zum 14:15-Pausenstand in Grenzen.
Trotz einiger Umstellungen und einem siebten Feldspieler im Angriff gelang es nach Wiederbeginn zunächst nicht, das Kommando zu übernehmen. Am Ende war es der unbändige Wille, der Österreich doch noch in die Erfolgsspur brachte. Am Ende waren es Topskorer Sebastian Frimmel mit drei Treffern bzw. Routinier Max Hermann mit einem Tor, die innert fünf Minuten eine 27:28 (51.) in eine 31:28-Führung verwandelten. Doch die Chilen bäumten sich noch einmal auf und am Ende war es abermals Max Hermann, der zwei Mal in höchster Bedrängnis Verantwortung übernahm, sich jeweils im Eins-zu-Eins-Spiel durchsetzte und erfolgreich abschloss. Wenige Sekunden vor dem Abpfiff kam es noch zu einer unnötigen Szene, in der die Südamerikaner ihre Enttäuschung ausdrückten. Am Ende war alles vergessen und die Freude bei Robert Weber und Co. verständlich groß. Gleichzeitig konnte man sich wie vorgenommen für die bittere 24:32-Niederlage bei der WM-Endrunde 2019 revanchieren.
Am Ende zählt der Sieg
„Für die Mannschaft waren die letzten zehn Minuten eine wichtige Erfahrung“, betonte Pajovic unmittelbar nach dem Abpfiff. „Selbst als wir mit drei Toren im Rückstand lagen, habe ich bei der Auszeit zu den Jungs gesagt, dass wir noch unsere Chance gekommen werden. Am Ende zählt der Sieg und ich bin zufrieden mit dem Kampf und dem Endresultat“, erklärte der Slowene nach der intensiven Partie. „Doch unsere Mission ist noch nicht beendet. Jetzt wollen wir natürlich auch die Partie gegen Südkorea und das Klassierungsspiel am Mittwoch siegreich beenden.“ VN-JD
