Melbourne „Ich habe die Hälfte hinter mich gebracht und befinde mich gedanklich bereits im Vorwärtsgang in Richtung Ausgangstüre des Hotels.“ Tennis-Ass Philipp Oswald, der sich seit 15. Jänner in strenger Quarantäne befindet, hat im Vorfeld seiner zehnten Teilnahme bei den Australian Open (ab 8. Februar) den Blick trotz der Trostlosigkeit, seit sieben Tagen in seinem Hotelzimmer „eingesperrt“ zu sein, nach vorne gerichtet. „Die aufmunternden Worte und positiven Gedanken von der Familie und Freuden helfen mir, die unangenehme Siuation so gut wie möglich zu meistern. Besonders die Telefonate mit meiner Gattin Linda und Sohn Leopold Arthur (14 Monate)sorgen dafür, dass die Gedanken der Eintönigkeit, wenn auch nur für wenige Minuten, komplett in den Hintergrund rücken“, betont der Dornbirner, aktuell Nummer 42 in der Doppel-Weltrangliste.
Seinen heutigen 35. Geburtstag wird Oswald auf jeden Fall noch in der Isolation verbringen. „Beim täglichen Videocall mit den AO-Veranstaltern hieß es, dass die detaillierten Befunde der Tests jener 72 Personen, die so wie ich aus Los Angeles angereist sind, noch nicht vorliegen. Gleichzeitig wurde uns mitgeteilt, dass bei Nahuntersuchungen jener Personen, die in den Maschinen aus Doha und Abu Dhabi gesessen sind, in zwei Fällen die britische Coronavirus-Mutation nachgewiesen wurde. Damit sind vorerst einmal die Pläne von der Bubble in der Bubble vom Tisch. Vielleicht sei es in ein paare Tagen ja möglich, erklärte der zugeschaltete Vertreter der Gesundheitsbehörde. Persönlich rechne ich damit, dass ich bis zum 29. Jänner im Zimmer ausharren muss. Ich lasse mich aber gerne überraschen, sollte es in den letzten Tagen doch noch eine Hafterleichterung geben.“
Sportlich steht zwei Tage nach der Entlassung aus der Quarantäne der erste Höhepunkt an. Zusammen mit Dominic Thiem, Dennis Novak und Samuel-Tristan Weissborn wird Oswald beim mit 4,5 Mill. US-Dollar dotierten ATP Cup in Melbourne aufschlagen. Gegner von Österreich in der Vorrunde des bis 5. Februar angesetzten Mannschaftsbewerbs, bei dem pro Partie zwei Einzel und ein Doppel ausgespielt werden, sind Italien und Frankreich. Das Event ist auch die Generalprobe für die Australian Open, außer dem Schweizer Roger Federer nehmen alle Top-Ten-Spieler daran teil. VN-JD