Mit Schwarz muss man immer rechnen
Das Rote Trikot soll auch nach Schladming im ÖSV-Lager bleiben.
Schladming Mit dem Nightrace in Schladming heute (17.45/20.45 Uhr) und zwei Rennen in Chamonix bieten sich den Slalomherren vor der Weltmeisterschaft noch drei Chancen, um sich für das WM-Aufgebot zu empfehlen. Über alle Zweifel erhaben sind Marco Schwarz und Manuel Feller, die in der Disziplinwertung auf den ersten beiden Plätzen liegen. Die bisher sechs Saisonrennen haben sechs verschiedene Sieger gebracht, der Favoritenkreis ist daher auch für das Planai-Rennen groß.
Wie immer in diesem Winter geht es ausschließlich um den Sport, die Coronapandemie wird dem Flutlichtrennen einen familiären Charme verleihen. Im Vorjahr gewann vor 38.000 Zuschauern und einer Flitzerin der derzeit um die Form ringende Henrik Kristoffersen sein bereits viertes Nightrace vor dem im Gesamtweltcup führenden Alexis Pinturault und Daniel Yule.
Für die Österreicher setzte es mit Michael Matt als 15. eine herbe Niederlage, nachdem zur Halbzeit noch Schwarz geführt hatte. Mittlerweile ist der Kärntner gereift, hat mehr Selbstvertrauen und schlängelt sich mit einer beeindruckenden Konstanz durch den Winter. Das Adelboden-Rennen gewann er, in Flachau zuletzt war er Dritter und Zweiter, schlechtestes Ergebnis in diesem Winter war Rang neun in Madonna.
Auf allen Unterlagen zu Hause
„Die Slalom-Saison hat bisher sehr gut funktioniert, das nächste Highlight ist nun Schladming. Das ist ein sehr spezielles Rennen“, erklärte Schwarz. „Den Hang muss man von oben bis unten attackieren, natürlich will ich wieder ganz vorne mitfahren.“ Er beeindruckt nicht nur mit konstant guten Ergebnissen, sondern zeigt bei allen Bedingungen und Hangbeschaffenheiten Stärke. „Wir sind in der Vorbereitung sehr viel Ski gefahren und auf sehr unterschiedlichen Pisten. Nicht nur auf den eisigen, abgeleckten, sondern auch auf ruppigen Untergründen. Das hat mich weitergebracht, dass ich bei verschiedensten Verhältnissen um den Sieg mitfahren kann.“
In der Disziplinwertung hat Schwarz 65 Punkte Vorsprung auf Feller. „In Schladming gibt es sehr viele steile Tore, dafür aber fast keine Übergänge. Es ist voll zu attackieren“, sagte Feller, der um die „zwanzig Leute in dem Zirkus“ sieht, die auf das Podium fahren können. So richtig aufgegangen sei es ihm in Schladming bisher noch nicht (6. 2017 und 8. 2018), schlussendlich seien es skifahrerische Fehler gewesen. „Ich versuche aus den Fehlern zu lernen und das dann umzusetzen.“ Christian Hirschbühl blickt in Schladming auf die Plätze 24 (2017) und 10 (2019) zurück. Johannes Strolz war 2019 auf Rang 20 gelandet.