Paris setzte alles auf eine Karte – und gewann

Mayer und Franz in Garmisch auf den Rängen drei und vier.
Garmisch-Partenkirchen Dominik Paris ist rechtzeitig vor der WM sein Comebacksieg nach dem vor einem Jahr erlittenen Kreuzbandriss gelungen. Der Südtiroler gewann die Weltcup-Abfahrt in Garmisch-Partenkirchen, setzte sich 0,37 Sekunden vor Kitzbühel-Doppelsieger Beat Feuz aus der Schweiz und 0,40 vor dem Kärntner Matthias Mayer durch. Dessen näherer Landsmann Max Franz verpasste als Vierter das Podest nur um zwei Hundertstelsekunden, empfahl sich aber für einen WM-Startplatz.
Die Form zur WM mitnehmen
Mayer hatte Paris nach dem einzigen Training stark auf der Rechnung gehabt. „Ich habe mir schon gedacht, dass er voll auf Angriff fahren wird. Das habe ich mir eigentlich auch vorgenommen. Ich habe gescheit Gas gegeben und probiert, mich kleinzumachen und voll reinzuhängen. Ich habe alles gegeben, nur in der Hölle habe ich einen kleinen Fehler gemacht und bin kurz von der Linie weggekommen“, erklärte Mayer. Es sei ein „Supertag“ gewesen und er sehr zufrieden.
Seine Fahrt sei ziemlich am Limit gewesen, bestätigte dann auch Paris nach dem 19. Weltcupsieg seiner Karriere. „Ja, geil. Da hätte ich mir nicht erwartet, dass das heute so gut klappt. Ich hatte ein gutes Training gestern und habe voll Gas gegeben und alles auf eine Karte gesetzt.“ Die vorderen Nummern seien etwas bevorteilt gewesen, es sei dann sehr warm geworden. „Dass man bei solchen Verhältnissen noch ein Rennen durchführen kann, ist fast ein Wunder.“ Es habe seine Zeit gebraucht, jetzt sei er wieder ganz vorne mit dabei und hoffe, die Form mit nach Cortina zur WM zu nehmen.
Das will freilich auch Mayer, den die drei Hundertstel auf Feuz auch im Hinblick auf die Abfahrtskugel schon etwas schmerzten. „Es läuft gut für mich, es fehlt leider ein bissl für ganz vorne, ich hoffe, dass auf die nächste Woche hin noch was drinnen ist.“ Da steht am Sonntag die WM-Abfahrt in Cortina auf dem Programm. Auf den Pistenzustand für den Super-G heute (11.30 Uhr) ist er schon gespannt.
Für Cortina empfohlen
Franz näherte sich nach seinem besten Saisonergebnis der WM. „Ich freue mich sehr, dass es wieder einmal geklappt hat. Dass ich wieder im vorderen Bereich bin und keinen großen Bock schieße. Ich habe mich für die WM empfohlen, jetzt schauen wir, wie es weitergeht.“
Neunter wurde auf rasch schlechter werdender Piste mit der in diesem Kontext gesehen hohen Startnummer 21 Daniel Hemetsberger (+1,15), der sich laut eigener Aussage mit einer möglichen WM-Teilnahme noch nicht beschäftigt hat. „Ich freue mich Vollgas, dass es so gut gegangen ist.“
Vincent Kriechmayr landete nach grobem Schnitzer auf Platz elf (+1,23), ist freilich in Cortina Fixstarter. „So schlecht war meine Fahrt nicht. Aber in der letzten Kurve war ich zu früh, dann hat der Winkel zum Tor nicht gepasst. Der Rest war besser als in Kitzbühel.“
Ski-Weltcup
Herrenabfahrt Garmisch
1. Dominik Paris (ITA) 1:33,81
2. Beat Feuz (SUI) 1:34,18 +0,37
3. Matthias Mayer (AUT) 1:34,21 +0,40
4. Max Franz (AUT) 1:34,23 +0,42
5. Christof Innerhofer (ITA) 1:34,53 +0,72
6. Carlo Janka (SUI) 1:34,83 +1,02
7. Travis Ganong (USA) 1:34,91 +1,10
8. Marco Odermatt (SUI) 1:34,93 +1,12
9. Daniel Hemetsberger (AUT) 1:34,96 +1,15
10. Johan Clarey (FRA) 1:34,99 +1,18
11. Vincent Kriechmayr (AUT) 1:35,04 +1,23
12. Dominik Schwaiger (GER) 1:35,17 +1,36
13. Kjetil Jansrud (NOR) 1:35,23 +1,42
14. Romed Baumann (GER) 1:35,34 +1,53
15. Niels Hintermann (SUI) 1:35,37 +1,56
16. Otmar Striedinger (AUT) 1:35,57 +1,76
25. Daniel Danklmaier (AUT) 1:36,59 +2,78
42. Christopher Neumayer (AUT) 1:37,45 +3,64
Ausgeschieden: Christian Walder, Hannes Reichelt (beide AUT), Nicolas Raffort (FRA)
Disqualifiziert: Maxence Muzaton (FRA)