Für Gut hat das Warten ein Ende

Erster WM-Titel für die Schweizerin, Tamara Tippler auf Rang sieben beste ÖSV-Läuferin.
Cortina d´Ampezzo Lara Gut-Behrami hat bei der 46. Alpinski-WM wie erwartet die erste Goldmedaille geholt. Die Topfavoritin aus der Schweiz gewann in Cortina d‘Ampezzo den wetterbedingt um mehrere Tage verschobenen Super-G bei Prachtwetter 0,34 Sekunden vor Landsfrau Corinne Suter sowie 0,47 vor US-Titelverteidigerin Mikaela Shiffrin. Für die ÖSV-Damen setzte es zu WM-Beginn eine herbe Niederlage, Tamara Tippler landete als Beste nur auf Platz sieben. Die Vorarlbergerinnen Ariane Rädler und Christine Scheyer fuhren auf den Ränge 16 und 17.
„Das Leben ändert sich nicht“
Dass es keine Auftaktmedaille für Österreich geben würde, war trotz erstmals gutem Wetter früh klar. Die seit Wochen in starker Form fahrende Tippler ging unter der Tofana schon mit Startnummer drei ins Rennen, wurde aber sofort von Shiffrin und Suter sowie kurz später auch von Gut-Behrami „überholt“. Letztlich musste sich die größte rot-weiß-rote Medaillenhoffnung mit Rang sieben begnügen, vom Podest trennten die 29-jährige Steirerin vier Zehntel.
Gut-Behrami gelang erneut ein sehr gutes Rennen. Die Schweizerin, die zuvor im Weltcup vier Mal in Folge gewonnen hatte, holte sich mit 29 Jahren und dem fünften SG-Sieg in Folge endlich auch ihr erstes WM-Gold. Die vor ihr letzte Super-G-Weltmeisterin aus der Schweiz war 1987 Maria Walliser gewesen, auch damals gab es dank Platz zwei für Michela Figini einen Doppelsieg für die Eidgenossinnen. Suter hatte Silber vor allem einer fantastischen Fahrt im Schlussteil zu verdanken.
Natürlich habe sie den Druck eines „Pflichtsieges“ gespürt, gestand Gut-Behrami nach ihrem ersten Goldlauf. „Ich war nervös. Aber ich bin trotzdem heute nicht wie in der Vergangenheit gefahren, um Gold zu gewinnen. Sondern um zu zeigen, was ich kann“, beteuerte die Schweizerin. „Es ist ja nicht so, dass eine Karriere nichts wert ist, nur weil man kein Gold gewonnen hat. Heute habe ich erstmals gewusst, dass sich mein Leben nicht ändert, egal ob ich Gold gewinne oder nicht.“
Nicht auf der Ideallinie
Gut-Behrami das Gold am ehesten streitig machen können hätte Shiffrin. Obwohl sie ein Jahr keinen Super-G bestritten hat, war die US-Titelverteidigerin extrem schnell unterwegs, ehe ihr im Schlussteil ein so grober Patzer passierte, dass sie dabei acht Zehntel auf die Schweizerin verlor. „Nochmals Gold zu gewinnen wäre magisch gewesen. Aber ich war bei dem Fehler so weit weg von der Ideallinie, dass ich dachte, ich bin ein Streckenarbeiter“, scherzte Shiffrin.