„Habe richtig geschwitzt“
Vincent Kriechmayr fuhr zu seiner ersten WM-Goldmedaille.
Cortina d‘Ampezzo Die Emotionen habe er im Griff, meinte der Head-Fahrer aus Oberösterreich nach seiner Gold-Fahrt. Und lobte Romed Baumann, der einmal Buhmann der Nation gewesen war.
Was sind die Emotionen jetzt bei Ihnen?
Kriechmayr Derweil habe ich es noch ganz gut im Griff. Es war ein irrsinnig schwieriges Rennen, und ich habe auch nach der Besichtigung gesagt, dass nach dem ersten Sprung die Schlüsselstelle ist. Und ja, ich habe recht behalten. Ich habe mir nicht gedacht, dass es so zach ist. Vor allem mit Nummer 5. Ich habe wirklich heute einmal richtig angeschwitzt. Ich habe die ersten drei Athleten gesehen. Zuerst Startnummer 1 – ausgeschieden. Dann wollte ich mir noch Nummer 2 anschauen, weil ich wollte ja sehen, wie es unten geht. Dann scheidet der auch aus. Dann hat ihn auch Mauro Caviezel, normalerweise ein sehr sicherer Athlet, rausgelassen. Dann war es nicht einfach zum Fahren.
Wie stolz sind Sie, dass Sie die Favoritenrolle so erfüllt haben?
Kriechmayr Ich habe mich selbst nicht als so großen Favoriten gesehen. Es waren keine souveränen Siege, es waren immer so 15 Hundertstel. Und ich habe gewusst, bei einer WM kann viel passieren. Man hat es beim Brodie Seger gesehen, der ist auf den vierten Platz gefahren. Es war auch kein perfekter Lauf.
Wie sehr haben Sie bei der Fahrt von Romed Baumann geschwitzt?
Kriechmayr Sehr. Weil ich gewusst habe, dass es genau seine Verhältnisse unten sind. Ich bin ja mit ihm lange im Team gewesen. Vor allem bei flachen Passagen, wo man so dahinschleichen muss, war er im Training auch immer fast unschlagbar. Dass es dann noch einmal so knapp geworden ist, da habe ich sehr geschwitzt. Ich möchte schon erwähnen, dass ich mich irrsinnig für Romed freue. Er war oft, wie er noch für Österreich gefahren ist, der Buhmann der Nation. Er hat so viel Kritik abgekriegt, oft nicht zurecht. Dass er das jetzt erreicht hat, ist für ihn eine große Genugtuung. Da möchte ich den Hut ziehen.