Liensberger greift ein

Parallelschwung der Geschlechter als doppelte Premiere.
Cortina d‘Ampezzo Premiere in der Geschichte der Ski-Weltmeisterschaften: Heute (Qualifikation 9 Uhr, Finale 14 Uhr) kommt das nun im Weltcup verankerte Parallel-Format erstmals zur Austragung, zudem sind erstmals eine Damen- und eine Herren-Einzel-Entscheidung zu einem Event verzahnt. Für Österreich starten Katharina Liensberger, Stephanie Brunner, Franziska Gritsch und Ramona Siebenhofer bzw. Marco Schwarz, Adrian Pertl, Fabio Gstrein und Roland Leitinger.
Es kommt heftig
Bei den Herren kommt vor allem Schwarz in den nächsten Tagen heftig dran. Er bestritt gestern die Kombination, der Team-Event am Mittwoch ist wohl zwecks Schonung kein Thema für ihn, dafür aber sind Riesentorlauf und Slalom fix. Auch auf die übrigen Techniker Gstrein, Pertl und Leitinger warten mehrere Einsätze. Das Programm in der zweiten WM-Woche ist besonders dicht. Hauptgrund dafür sind die wetterbedingte Neuansetzung der Kombi und das Parallel-Einzel, das noch vor zwei Jahren keinen WM-Status hatte.
Kein Freund dieses Bewerbs ist ÖSV-Herrenchef Andreas Puelacher. Als „Lückenbüßer“ titulierte er Parallelrennen im „Kurier“-Interview. „Der Parallelslalom hat nichts gebracht, die City-Events auch nicht. Ich glaube nicht, dass wir das brauchen“, äußerte er sich kritisch zum Hin und Her des Weltverbands bezüglich Modus und Format in der jüngeren Vergangenheit.
Gritsch startete in der Kombination und ist auch für Riesentorlauf und Slalom eingeplant, ein Einsatz im Teambewerb ist möglich. „Vollstrom! Die Woche passt ganz gut, ich bin irrsinnig froh. Das unterstreicht einmal mehr mein Potenzial und dass ich wirklich eine Allrounderin bin“, sagte die Tirolerin. Sie versuche immer ihre „beste Leistung abzurufen, dann sehen wir eh, was unterm Strich rauskommt“.
Start mit dem Team ist offen
Liensberger wäre ebenfalls für alle übrigen Rennen bis zum Slalom, wo sie eine realistische Medaillenchance hat, gesetzt. Ein Team-Antreten ist noch offen. „Da müssen wir natürlich auch schauen, ihr bester Bewerb ist zum Schluss. Aber wie gesagt, für das trainieren wir, und oft ist es gar kein Nachteil, wenn man die Starts einmal hat und dann nicht nur auf den Spezialbewerb hinfiebert“, meinte Damen-Rennsportleiter Christian Mitter.
Zur Anwendung kommt das Format, das man Ende November auch schon beim Weltcup in Zürs sehen konnte. Zunächst gibt es eine Qualifikation (9.00 Uhr), nur 16 Läufer kommen in die Entscheidung. Im Finale gibt es jeweils zwei Läufe pro Duell, jeder Athlet fährt einen roten und einen blauen Kurs ab. Der Torabstand beträgt zwischen 16 und 20 Meter, gefahren wird mit Riesentorlauf-Skiern.
Ski-WM
Parallelrennen der Damen und Herren heute
ÖSV-Team 9.00/14.00 Uhr
Damen
Katharina Liensberger, Stephanie Brunner, Franziska Gritsch, Ramona Siebenhofer
Herren
Marco Schwarz, Adrian Pertl, Fabio Gstrein, Roland Leitinger
Platzierungen im Weltcup 2020/2021 Zürs
Damen: 1. Petra Vlhova (SVK), 2. Paula Molt-
zan (USA),3. Lara Gut-Behrami (SUI), 8. Elisa Mörzinger, 13. Katharina Truppe, 14. Franziska Gritsch, 16. Katharina Liensberger,28. Ramona Siebenhofer (alle AUT)
Herren: 1. Alexis Pinturault (FRA), 2. Henrik Kristoffersen (NOR), 3. Alexander Schmid (GER), 4. Adrian Pertl, 8. Christian Hirschbühl, 9. Dominik Raschner, 19. Fabio Gstrein, 20. Roland Leitinger (alle AUT)