Eine neue Zeitrechnung

Der Cashpoint SCR Altach holt die Frauen von Vorderland und Rankweil ins Boot.
Altach Noch klingt es wie ein Versprechen, zusammenarbeiten zu wollen, doch schon spätestens mit Saisonbeginn 2022/23 soll die neue Zeitrechnung Einzug im Vorarlberger Frauenfußball gehalten haben. Dann nämlich, wenn der nunmehr fixierten Kooperation eine „übergeordnete Person“ vorsteht und eine „gemeinsame Struktur“ entwickelt ist. Dann könne man, so Klaus Beiter, den fußballbegeisterten Mädchen in Vorarlberg einen durchgehenden Weg von der Akademie über die 2. bis in die Bundesliga anbieten. Doch neben dem Spitzenfußball wolle man den Frauenfußball auch in der Breite stärken, so der Funktionär von RW Rankweil. Deshalb habe man auch das Kirchturmdenken in die Ecke gestellt und das teilweise angespannte Verhältnis zum FFC Vorderland in vielen Gesprächen auf eine neue Basis gehoben. Beide Klubs gehen nun einen gemeinsamen Weg mit dem Cashpoint SCR Altach als Schirmherr. Das Ziel sei es, so betont SCRA-Vize Werner Gunz, den „Frauenfußball weiter zu entwickeln.“ Deshalb gebe es seit „gut einem Jahr konstruktive Gespräche, in die auch das Land Vorarlberg und der Vorarlberger Fußballverband eingebunden waren“. So sei die neue Spielgemeinschaft des SCR Altach und FFC Vorderland auch bei Sport-Landesrätin Martina Rüscher auf viel Gegenliebe gestoßen. „Wir sehen uns als Marke Altach als Türöffner“, betont Gunz. Für Tobias Thies, den Sportchef des Frauen-Bundesligisten Vorderland ist es „sportlich ein Riesenschritt“. Zumal intern immer wieder neue Optionen diskutiert worden seien. Die nunmehr für drei Jahre fixierte Spielgemeinschaft des SCRA und Vorderland (SPG SCR Altach/FFC Vorderland) finde in der neuen sportlichen Heimat Cashpoint Arena nicht nur eine „wunderbare Spielstätte“ (Thies), sondern eröffne auch verbesserte Trainingsmöglichkeiten. Im Anschluss an die drei Jahre wird der SCR Altach, gemäß den Regularien, alleiniger Träger des erfolgreichsten Vorarlberger Frauen-Fußballklubs. Und damit ist nach St. Pölten, Austria Wien und Sturm Graz ein vierter Klub der tipico Bundesliga mit einem Frauenteam in der höchsten Spielklasse vertreten.
Klare Zielsetzungen
Als Win-Win-Situation bezeichnen die Protagonisten die neue Konstellation, zumal die Ziele, gesamt und einzeln, erfolgsorientiert ausgerichtet sind. „Wir haben zuletzt ein wenig die Orientierung verloren“, gibt Beiter gerne zu. Deshalb sei der Impuls wichtig gewesen, auch weil man sich in Rankweil mit der „Zuliefererrolle“ identifizieren könne. Wichtig für RW seien weiter die drei Säulen Mädchen-, Breiten- und Spitzensportfußball. Natürlich wolle man hinkünftig an der Spitze der 2. Liga mitspielen. Bei Vorderland ist klar: „Den Abstieg vermeiden und uns zukünftig nach vorne in der Tabelle orientieren“, sagt Thies. Dafür dürfte auch das Budget von gut 100.000 Euro gesichert sei. Zumal laut Gunz schon ein Hauptsponsor Interesse angemeldet hat. Fakt sei zudem, dass die Frauenmannschaft im SCRA-Design auflaufen werde und dass die Trainingsmöglichkeiten in der Cashpoint Arena sukzessive erweitert werden. „Im Sommer beginnt der Bau des Nachwuchs-Campus“, so Gunz. Zudem wolle man mit der Gemeinde weitere Trainingsplätze erstellen. VN-cha
„Es sind drei Klubs. Jeder davon wird das Beste für das neue Projekt einbringen.“