„Klimpern muss es beim Heimfahren“

Bronze für Schwarz im WM-Riesentorlauf, Gold ging an Faivre.
Cortina d‘Ampezzo Einen französischen Weltmeister hat der Herren-Riesentorlauf in Cortina gebracht. Gold ging aber nicht an den zur Halbzeit führenden Topfavoriten Alexis Pinturault, sondern an dessen Landsmann Mathieu Faivre, der von Platz vier noch zum Sieg fuhr. Luca de Aliprandini gewann mit Silber die erste Herren-Medaille in Cortina für Italien. Marco Schwarz holte sensationell Bronze und damit die 300. WM-Medaille für den ÖSV. Der Kombi-Weltmeister war zur Halbzeit 6. gewesen.
Auf Schlagdistanz
Mit Schwarz eine Sekunde hinter Platz drei sowie Stefan Brennsteiner auf Rang sieben waren nach Lauf eins gleich zwei der im Riesentorlauf nur zu den Außenseitern zählenden ÖSV-Herren zumindest auf Schlagdistanz zu einer Medaille gewesen. Während der heftig attackierende Brennsteiner in der Entscheidung ausfiel, blieb Schwarz cool und carvte mit zweitbester Laufzeit noch zur Jubiläums-Medaille, wobei auch der Ausfall des Halbzeit-Dritten Alexander Schmid „mithalf“. Einen Tag nachdem Katharina Liensberger von Halbzeit-Rang vier noch zu Bronze und damit zur 299. WM-Medaille für Österreich gefahren war, schaffte auch Schwarz den Sprung auf das Podest.
„Ich habe brutal geschwitzt, das ist eine große Überraschung. Ich habe gezeigt, dass ich auch Riesentorlauf fahren kann“, freute sich Schwarz. „Bei der WM am Podest zu stehen, freut mich irrsinnig. Ich habe gewusst, Pintu braucht nur runterfahren, dann fährt er aufs Podest. Aber er wollte es auch gewinnen. Das Rennen ist immer erst im zweiten Durchgang aus“, ergänzte der Kärntner und gestand: „Den vierten Platz hätte ich auch gern genommen, aber natürlich ist mir Bronze um einiges lieber.“
Coach Pfeifer gestand: „Das ist schon eine große Überraschung, auch wenn wir gewusst haben, dass Marco in Form ist. Das war einer der schwierigsten Bewerbe bei einer WM. Aber Marco ist ein kompletter Skifahrer überhaupt. Er ist sehr vielseitig, das zeigt er uns jetzt mehr und mehr.“
Faivre hat an den Titel geglaubt
Pinturault scheiterte in der Entscheidung schon nach wenigen Toren. Parallel-Champion Faivre ist nun auch Cortina-Doppelweltmeister, im Weltcup hat er erst einen Sieg stehen. „Es ist schwierig zu verstehen, was passiert ist. Das wichtigste war zu kämpfen und daran zu glauben“, sagte Faivre. „Gold im Parallelrennen war kaum zu glauben, aber heute geht es mir ähnlich. Ich habe nicht gedacht, dass Alexis ausscheidet.“
„Das ist eine große Überrauschung. Am Podest zu stehen, freut mich irrsinnig.“