„Er ist für mich mein logischer Nachfolger“

Thomas Czermin plädiert für Roland Frühstück als Vizepräsident des Österreichischen Handball-Bundes.
Bregenz, Innsbruck Ende Jänner wurde Handball Österreich vom plötzlichen und unerwarteten Tod des seit 1996 als ÖHB-Präsident im Amt stehenden Gerhard Hofbauer (82) überrascht. Als interimistischer Nachfolger hat Vizepräsident Markus Plazer (59), stellvertretender Landespolizeidirektor in Kärnten, die Agenden von Hofbauer übernommen. Bei den spätestens im Sommer 2021 geplanten Neuwahlen des ÖHB-Direktoriums sollen aber weitere Positionen neu besetzt werden. Bereits bei der letzten Wahl haben der Tiroler Thomas Czermin, Vizepräsident Sport, und Helmut Schebeczek (80) aus Wien, Vizepräsident Finanzen, erklärt, dass sie sich nach der EURO 2020 zurückziehen werden.
„Der geeignete Mann“
Für Sportchef Czermin, seit über 20 Jahren im ÖHB in verschiedenen Funktionen tätig, wäre Roland Frühstück der geeignete Mann im Bereich Spitzensport: „Ich kenne Roland seit seiner Studienzeit in Innsbruck. Er ist ein absoluter Fachmann und ich könnte mir keinen idealeren Nachfolger vorstellen. Roland kennt durch seine jahrezehntelange Tätigkeit in Bregenz die nationale und internationale Handballszene bestens. Er hat ein ausgezeichnetes Netzwerk, bringt persönlich und sportlich alle Voraussetzungen mit, die für so eine Funktion notwendig sind, und ist für mich der logische Kandidat als mein Nachfolger“, betont der 69-jährige Innsbrucker.
Unterstützung von Füssinger
Der Präsident des Tiroler Handballverbandes, der in seinem Vorhaben von seinem Vorarlberger Amtskollegen Hansjörg Füssinger unterstützt wird, hofft, dass die diesbezüglich laufenden Gespräche mit Frühstück zu einem positiven Ende führen werden. „Die letzte Entscheidung trifft letztendlich das Gremium der Vollversammlung, das sich aus dem ÖHB-Direktorium, den neun Landespräsideten sowie je einem Vertreter der höchsten Spielklasse bei den Frauen und Männern zusammensetzt. Sofern Roland zusagt, werde ich den Antrag dafür stellen“, betont Czermin abschließend.
Der letzte Vorarlberger im ÖHB-Direktorium war übrigens VHV-Langzeitpräsident Alexander Knauth. Der heute 68-jährige Harder war von 2007 bis 2013 ÖHB-Vizepräsident und zog sich dann im Rahmen der Neustruktierung aus dem Amt zurück.
Nur für den Spitzensport bereit
Frühstück selbst erachtet seine Nominierung in die ÖHB-Spitze als Ehre und Auszeichnung für seine bisherige Arbeit. „Es gab vor Jahren schon einmal Gespräche, ob ich mir eine Funktion im ÖHB-Vorstand vorstellen könnte. Am Ende stellte sich aber heraus, dass der Zeitaufwand neben meiner beruflichen Tätigkeit und der Arbeit im Verein nicht möglich waren“, so der 63-Jährige. „Ich möchte ganz klar betonen, dass mein im Sommer geplanter Rücktritt als Präsident bei Bregenz Handball überhaupt nichts mit der im Raum stehenden Tätigkeit beim ÖHB zu tun hat.“
Gleichzeitig betonte der Handball-Professor, dass es in den Gesprächen mit Amtsinhaber Czermin ausschließlich um die Position Vizepräsident Spitzensport gehe. „Eine andere Tätigkeit kommt für mich nicht infrage und steht auch nicht zur Diskussion.“
Alle Erfordernisse
Was die Qualifikation betrifft, hätte Frühstück auf jeden Fall beste Voraussetzungen: Er hat ein abgeschlossenes Studium für Sport und Germanistik, ist A-Lizenz-Trainer und hat in den frühen 90er-Jahren das Juniorennationalteam und später Bregenz trainiert – und wenn alles nach Plan läuft, würde er in zwei Jahren in Pension gehen.
„Roland ist mein Wunschkandidat und ich werde ihn als Nachfolger vorschlagen.“
