Tabula rasa bei Schalke 04
Komplette sportliche Führung muss sofort den Klub verlassen.
Gelsenkirchen Schalke 04 zieht erneut die Reißleine. Der Tabellenletzte der deutschen Bundesliga, der Klub der ÖFB-Legionäre Michael Langer und Alessandro Schöpf, trennte sich von seiner gesamten sportlichen Führung. Neben Trainer Christian Gross müssen auch Sportvorstand Jochen Schneider sowie Teamkoordinator Sascha Riether, Co-Trainer Rainer Widmayer und Athletiktrainer Werner Leuthard per sofort gehen. Die Entscheidungen seien „unausweichlich“ geworden, sagte Schalkes Aufsichtsratschef Jens Buchta. Die sportliche Gesamtverantwortung trägt demnach bis auf Weiteres der bisherige Nachwuchsdirektor Peter Knäbel. Wer neuer Cheftrainer wird, blieb vorerst offen.
Vierten Trainer verbraucht
Gross war kurz nach Weihnachten als vierter Schalke-Coach in dieser Saison vorgestellt worden. Doch auch unter dem 66-jährigen Schweizer schafften die „Königsblauen“ die Trendwende nicht. Am Samstag setzte es ein 1:5 beim VfB Stuttgart. Mit nur neun Punkten sind die Gelsenkirchner derzeit abgeschlagen Tabellenletzter. Der Rückstand auf den Relegationsplatz beträgt neun Punkte.
Nach leiser Hoffnung im Winter nahm zuletzt das Chaos im Verein wieder Überhand. Vor der Partie in Stuttgart hatten deutsche Medien von einer Revolte der Spieler berichtet, die beim Sportvorstand eine sofortige Absetzung von Gross gefordert haben sollen. Schneider lehnte ab, auch Gross schloss nach Spielende einen Rücktritt aus. Nun müssen beide gehen. Gross zeigte sich in einer ersten Reaktion betrübt – der Schweizer bezeichnete in einem Interview mit dem „Blick“ den Rauswurf als größte Enttäuschung seiner Karriere. Der Bregenzer Langer wollte von einer Spielerrevolte nichts wissen: „Wir schätzen den Trainer extrem. Zu dem was gesagt wurde, möchte ich nichts sagen. Das betrifft meinen Aufgabenbereich nicht. Ich bin hier, um sportliche Leistungen zu bringen und wenn wir so verteidigen, dann ist der Trainer die ärmste Sau“.
„Wir schätzen den Coach. Aber wenn man so verteidigt wie wir, ist er die ärmste Sau.“