Das Flugsystem Kramer

Erstmals Medaillen für Skispringerinnen auf der Großschanze.
Oberstdorf Wie auf der Normalschanze geht es bei den Nordischen Weltmeisterschaften in Oberstdorf auch auf der Großschanze mit dem Einzelbewerb der Skispringerinnen los. Die Besonderheit ist der Premieren-Status dieses Events, erstmals werden Medaillen auf einem großen Bakken auch an Frauen vergeben. Damit ziehen sie mit drei Entscheidungen mit den Männern gleich, dazu kommt der Mixed-Bewerb. Marita Kramer und Daniela Iraschko-Stolz haben damit die Chance auf ihre jeweils dritte Medaille bei diesen Titelkämpfen, Chiara Hölzl und Sophie Sorschag nach dem Titel mit der Equipe auf ihre zweite. Top-Favoritin am Mittwoch (17.15 Uhr, live ORF 1) ist Kramer. Sie gewann die Qualifikation deutlich, obwohl sie am Montag das Auftakttraining auf der großen Schattenberg-Schanze zwecks Regeneration nicht bestritten hatte.
In den drei Normalschanzen-Konkurrenzen war Kramer in Summe der sechs Sprünge die Beste im Frauen-Feld, und auf der Großschanze wird die Salzburgerin noch stärker eingeschätzt. „Die Großschanze liegt mir sehr“, hatte Kramer schon vor dem ersten aktuellen Abtasten festgestellt. Freilich hatte sie erst im Oktober und im Jänner mit dem rot-weiß-roten Team Trainingskurse in Oberstdorf absolviert. „Die Schanze ist zum Fliegen ganz lässig. Wenn du einen guten Sprung erwischst, ist sie megacool.“ Verantwortlich dafür macht Kramer ihr Flugsystem. „Mit dem kann ich viel herausholen“, erklärte die niederländisch-österreichische Doppelstaatsbürgerin. Aktuell in Oberstdorf habe es nur bei ihrem zweiten Sprung im Einzel nicht so funktioniert, prompt blieb nur Rang vier. „Unten beim Sprung habe ich mein Flugsystem gehabt, aber das war zu spät.“
Rang neun bei „Hitzerennen“
Langläuferin Teresa Stadlober hat über 10 km Skating im Einzelstartmodus Rang neun belegt. Die Radstädterin lag bei frühlingshaften Verhältnissen mehr als eine halbe Minute hinter den Medaillenrängen. Gold holte wie im Skiathlon Therese Johaug.