Mit neuem Boot und rot-weiß-rotem Vorsegel in Tokio

49er-Duo Benjamin Bildstein und David Hussl bei Olympia mit Gennaker in den Nationalfarben unterwegs.
Vilamoura Zum Abschluss des letzten Trainingsblocks vor Vilamoura an der portugiesischen Algarve hat das 49er-Segelduo Benjamin Bildstein und David Hussl erstmals seinen Olympia-Gennaker gesetzt. Das normalerweise einfärbige 40m2 große Vorsegel wird bei den Sommerspielen in Tokio in den Nationalfarben rot-weiß-rot leuchten. „Es war emotionaler Moment, die übergroße Österreichflagge erstmals zu setzen und zugleich eine emotionale Einstimmung auf das Debüt im Zeichen der fünf Ringe“, beschreibt Bildstein die Eindrücke.
An zwei Tagen haben die beiden Asse vom YC Bregenz ihren Olympia-Gennaker eingesegelt. „Entscheidend bei diesen Tests sind gleichbleibende Windbedingungen über einen längeren Zeitraum, diese haben wir hier vorgefunden. Es müssen sich erst die einzelnen Stoffe spannen, dann bekommt man die richtige Form – und es wird besser und einfacher, Entscheidungen treffen zu können“, erklärt Vorschoter David Hussl.
Alle Varianten ausprobiert
Die Tests haben die Weltranglistenzweiten gemeinsam mit Coach Ivan Bulaja absolviert, zudem stand diesmal auch Doppel-Olympiasieger Roman Hagara mit Rat und Tat zur Seite. „Wir haben jetzt alle Varianten einmal durchgespielt und wissen, wie groß oder klein die Unterschiede sind. Es war eine erste, gute Sortierung“, fügt Steuermann Bildstein hinzu.

Anfang des Jahres haben die Vizeeuropameister von 2020 ihr neues Boot, mit dem sie in Tokio an den Start gehen, entgegengenommen. „Unserer Erfahrung nach ist ein neues Boot am Anfang immer schnell. Es ist alles nochmal um eine Spur präziser verarbeitet, jedes kleinste Detail ist perfekt ausgebaut und es wird eine große Freude für uns sein, damit vor Japan zu segeln“, schwärmt Bildstein über den neuen Rumpf. Dieser wurde nach intensiven Arbeitsstunden, inklusive Kontrolle und Einpassung von Schwert und Ruder mittels Laser, gemeinsam mit einem zweiten Boot bereits nach Japan verschifft. „Bei den Rümpfen ist eine große, lange Testphase nicht unbedingt notwendig, viel mehr ausprobieren muss man bei Mast und Segel, da haben wir unser gesamtes Material noch in Europa“, so Hussl.
Härtetest auf Lanzarote
Die erste wettkampfmäßige Standortbestimmung in diesem Kalenderjahr für die beiden 29-Jährigen folgt auf Lanzarote. Am Sonntag wird das 49er-Duo auf die kanarische Insel fliegen, um sich bei der finalen Olympia-Qualifikationsregatta vom 23. bis 28. März mit der internationalen Konkurrenz zu messen. Der nach Lanzarote geplante Weltcup im französischen Hyères wurde abgesagt. Offen ist noch, ob Bildstein/Hussl an der Europameisterschaft (4. bis 9. Mai) in Thessaloniki (GRE) an den Start gehen werden.
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