Kleinigkeiten spielen eine große Rolle

Erster Akt im Play-off-Viertelfinale zwischen Salzburg und Dornbirn.
Dornbirn „Die Play-offs sind etwas Besonderes. Darauf wartet man die ganze Saison über. Aber“, wendet Dornbirns Trainer Kai Suikkanen vor dem ersten Play-off-Viertelfinale heute (19.15 Uhr) in Salzburg ein, „das Eishockeyspiel ändert sich deswegen nicht. Natürlich bekommt jede einzelne Partie eine größere Bedeutung. Aber was bereits während der Saison funktioniert hat sollte auch im Play-off funktionieren.“ Grundsätzlich würden alle Mannschaften die entscheidende Phase der Meisterschaft etwas defensiver angehen. „Die kleinen Dinge spielen eine noch größere Rolle“, spricht er etwas unnötige Strafen, das Verhalten um Bullypunkt oder in den Zweikämpfen an.“ Co-Trainer Rick Nasheim hat Videos mit Schlüsselszenen von Gegner Salzburg aufbereitet. „Wir haben jemanden engagiert, der uns bei der Analyse hilft.“ Den Schlüssel liegt für Suikkanen aber doch in der eigenen Leistung: „Das Spiel der Salzburger ist nicht unbedingt bedeutend. Wichtiger ist, wie wir auftreten.“ Wer bekommt gegen Salzburg im Tor den Vorzug? „Es gibt eine Idee. Der bessere wird spielen“, wollte er sich namentlich weder auf Oskar Östlund noch Thomas Höneckl festlegen.
Respekt ist da
„Mit dem Play-off ist das erste Saisonziel erreicht“, blickt Kevin Macierzynski dem Viertelfinale entspannt entgegnen. „Wir werden es gegen Salzburg motiviert angehen. Obwohl wir im Grunddurchgang vier Mal verloren haben waren die Leistungen eigentlich gut. Wir müssen versuchen, die Kleinigkeiten besser zu machen.“ In guter Erinnerung ist das freche Lacrosse-Tor von Macierzynski bei der 2:3-Niederlage im Jänner. „Der Trick ist aufgegangen. Das heißt aber nicht, dass ich das in jedem Spiel versuche und es wieder funktioniert.“
Salzburg bringt den Bulldogs großen Respekt entgegen. „Wir haben zwar im Grunddurchgang vier Mal gewonnen. Aber die Auftritte waren nicht dominant“, erinnert sich Trainer Matt McIlvane an die Begegnungen. „Es gilt, einiges besser zu machen.“ Dornbirn sei von der Taktik her schwer einzuschätzen, so der Salzburg-Coach. „Einmal stürmen sie mit vier Mann, dann beschränken sie ihr Forecheching auf einen Spieler“, kann er bei Suikkanen kein typisches finnisches Defensivsystem erkennen. Selbstredend, dass er die Bulldogs am Video studiert hat. „Schauen sie auf meine Augen. Dann wissen Sie, dass es intensiv war“, weist er bei der virtuellen Pressekonferenz darauf hin, dass er auf dieser Teil der Vorbereitung großen Wert legt. „Wir haben mit den Co-Trainern Daniel Petersson, Kris Sparre und Markus Kerschbaumer exzellente Fachleute dafür. Ich mag diese Art der Analyse. Wir bereiten die Spieler mit den Informationen so gut vor, dass sie sich ganz aufs Spiel konzentrieren könne.“
Bemerkenswertes bringt die Statistik zu Tage. Dornbirn konnte nur eines von zwölf Dritteln für sich entscheiden, sechs (eines in der Overtime) gingen an die roten Bullen, weitere sechs endeten unentschieden. Bei den Torschüssen liegt das Übergewicht aber mit 129:92 deutlich bei den Bulldogs. Damit ist klar: Dornbirns große Viertelfinal-Hürde ist Salzburgs Torhüter Jean- Philippe Lamoureux.