Herbe Niederlage

EM-Endrunde für Handballteam nach 21:27 in weite Ferne gerückt.
Bugojno Österreichs Handball-Männer müssen in der Qualifikation für die Europameisterschaft 2022 weiter zittern, haben das Schicksal aber in eigener Hand. In dem Anfang November wegen zahlreicher Coronafälle beim Gegner kurzfristig abgesagten Auswärtsspiel bei Bosnien-Herzegowina verlor die gegenüber dem WM-Auftritt Anfang Jänner stark veränderte Mannschaft von Teamchef Ales Pajovic in Bugojno mit 21:27 (10:11). Nach der dritten Niederlage in Folge steht man in den abschließenden Partien am 29. April in Estland bzw. am 2. Mai in Graz gegen Bosnien unter Siegdruck, um die fünfte EM-Endrunde seit 2010 noch zu realisieren.
Von 1:5 auf 9:7
Gegen die routinierten und in der Abwehr kompromisslos agierenden Bosnier hatte das Pajovic-Team einen schlechten Start und lag mit 1:5 (10.) hinten, ehe ein Ruck durch die Mannschaft ging. Nicht zuletzt wegen einiger Paraden von Teamdebütant Golub Doknic wendete sich das Blatt und Österreich ging mit 9:7 (24.) in Führung. Statt die Schwächephase des Gegners zu nutzen, geriet Österreich bis zur Pause wieder in Rückstand. Daran sollte sich auch nach Wiederbeginn nichts ändern. Die Südosteuropäer, angeführt von Ex-Bregenz-Legionär Nikola Prce, vergrößerten sukzessive ihren Vorsprung. Mit ein Grund für die am Ende klare 21:27-Niederlage auch die Leistung von Bosnien-Goalie Benjamin Buric, der sich mit Hard-Schlussmann Doknic ein packendes Fernduell lieferte. Im Gegensatz zu Buric erhielt Hard-Hexer Doknic aber kaum eine Unterstützung und musste trotz starker Leistung bei seinem Teamdebüt eine bittere Niederlage hinnehmen.
Klare Worte fand auch ÖHB-Teamchef Pajovic nach dem Abpfiff: „Der gravierende Unterschied war sicher die Leistung in der Deckung. Wir haben Kreisläufer nicht unter Kontrolle gebracht. Dazu kam, dass wir im Angriff zu statisch agiert haben und zahlreiche Chancen sträflich vergeben haben.“ Nicht gerade erfreut war Pajovic auch über die Leistung der slowakischen Schiedsrichter: „Normalerweise kommentiere ich dies auch nicht, doch da waren einige zweifelhafte Entscheidungen dabei. Dies soll keine Ausrede für die Niederlage sein, aber die Pfiffe haben sicher dazu beigetragen, dass es am Ende so gekommen ist. Jetzt stehen wir richtig unter Druck, um uns für die Endrunde zu qualifizieren.“ VN-JD
„Um die EM-Endrunde nicht zu verpassen, dürfen wir keinen Punkt mehr abgeben.“

Handball
15. EHF-EURO 2022 in Ungarn und der Slowakei
Qualifikation, Gruppe 2
Bosnien-Herzegowina – Österreich 27:21 (11:10)
Bugojno, SR Mandak/Rudinsky (SVK); Zweiminutenstrafen: je 3
Torfolge: 10. 5:1, 13. 5:4, 19. 6:6, 24. 7:9, 32. 13:11, 39. 16:14, 44. 18:16, 49. 21:18,
53. 24:18, 57. 26:20
Bosnien-Herzegowina: Benjamin Buric, Ahmetasevic; Ovcina 3, Peric 5/1, Herceg 3, Senjamin Buric, Haseljevic 4, Terzic, Cosic, Prce 4/1, Vranjes 4, Malinovic 3, Hamidovic, Grujic 1, Gradjan, Pavlovic
Österreich: Doknic, Häusle (n. e.): Bozovic 3, Weber 6/1, Spendier, Posch 1, Frimmel 5/1, Martinovic, Herburger, Zeiner, Ranftl 1, Damböck, Kofler, Wagner, Hutecek 4, Stevanovic 1