Titelhattrick vor Augen

Snowboardcrosser Alessandro Hämmerle ist am Samstag beim Weltcupfinale in Veysonnaz in der Favoritenrolle.
Veysonnaz Nur eine Wolke störte im sonnendurchfluteten Schweizer Wintersportort Veysonnaz den letzten Trainingstag der Snowboardcrosser vor dem großen Final-Showdown (Samstag, 14.30 Uhr, ORF Sport+ live) um die kleine Kristallkugel. Mit Alessandro „Izzi“ Hämmerle greift ja ein Vorarlberger zum dritten Mal in Folge nach Kristall. 62 Punkte beträgt sein Vorsprung auf Verfolger Eliot Grondin. Das Duell der beiden zeichnete sich auch in den Trainingstagen ab. Als großer Favorit gilt Hämmerle, der mit dieser Rolle auch ganz offen kokettiert. „Warum sollte es mich auch belasten? Nur weil derzeit alle darüber reden?“ Vielmehr verfährt der 27-Jährige nach dem Motto „Angriff ist die beste Verteidigung“. Und so spricht er im VN-Telefonat während er auf dem Hometrainer noch ausradelte ganz offen über sein Ziel („Ich will die Kugel“) und darüber was er in den Trainingstagen noch verbesserte. „Vor allem die Startsequenz“, erzählt er. Weil es wichtig ist, sich mit viel Kraft aus dem Startgate zu stoßen, weil gleich nach dem Start eine Aufwährtspassage wartet. „Eine doch etwas ungewöhnliche Streckenführung, bei der ein guter Start ganz wichtig ist“, so der Montafoner.
„Ich werde sicherlich nicht rechnen, sondern alles tun, um vor Grondin zu bleiben.“
Alessandro Hämmerle, Snowboardcrosser
Eine erste Duftmarke hat Hämmerle am gestrigen Tag hinterlassen, als er in einem Heat mit Grondin (CAN), Lucas Eguibar (ESP) und Merlin Surget (FRA) als erster über die Ziellinie fuhr – und nebenbei noch die Trainingsbestzeit erzielte. „Ich glaube, unsere vier Zeiten waren die besten der gesamten Tage.“ Hämmerle verbesserte dabei seine Bestmarke vom Donnerstag (1:00,43) und bleib mit knapp über 58 Sekunden unter einer Minute.
Ausgangslage ist klar
Hämmerle wäre nach den Franzosen Xavier De Le Rue (2002/03, 2003/04, 2004/05) und Pierre Vaultier (2015/16, 2016/17, 2017/18) erst der dritte Snowboardcrosser in der Weltcupgeschichte, dem der Hattrick gelänge. „Das wäre nicht schlecht“, ist Österreichs bester Snowboardcrosser guter Dinge. Zumal er in Veysonnaz schon zweimal die Kugel in Händen halten durfte. „Ich fahre sehr gerne auf dem Kurs und freue mich auf ein cooles Rennen.“
Viel zu rechnen braucht er nicht, denn bleibt er vor Grondin, ist ihm der Sieg sicher. Gewinnt der Kanadier, muss Hämmerle zumindest Platz sechs belegen. Bei einem zweiten Rang seines Konkurrenten reicht schon ein 14. Platz zur erfolgreichen Titelverteidigung im SBX-Weltcup. Dass im Vorjahr nach der Siegerehrung der erste harte Lockdown begann, ist zwar noch in Erinnerung, spielt aber für heute keine Rolle. „Das Positive ist geblieben und ich durfte ja die Kugel mitnehmen“, sagt Hämmerle. Dieses Mal wird nach der Rückkehr auch eine Untersuchung seines Rückens erfolgen. „Wir haben die Probleme gut in den Griff bekommen, aber schon im Hinblick auf die Olympia-Vorbereitung wollen wir auf Nummer sicher gehen.“ Doch vorerst gilt seine ganze Konzentration der Gegenwart und die lautet: Finaltag.
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