Fußball ist komplex

Sport / 22.03.2021 • 20:04 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Fußball ist komplex

Der Grunddurchgang in der Bundesliga ist zu Ende. Aus meiner Sicht eine durchwachsene Saison für den Cashpoint SCR Altach. Vor allem bis zur 18. Runde: Drei Siege, drei Remis und zwölf Niederlagen unter der Regie von Trainer Alex Pastoor waren zu wenig. Der 54-jährige Holländer, der das Kombinationsspiel forcierte und die Gegner durch viel Ballbesitz dominieren wollte, musste das Feld räumen. Für ihn übernahm Damir Canadi (50). Der neue, alte Coach brachte frischen Elan in die Mannschaft und mit drei Siegen aus vier Partien wieder Ruhe in den Verein.

Vor der eigentlichen Analyse der 22 Runden möchte ich euch kurz meine Vorstellung von Fußball erläutern. Denn: Der Fußball ist oft sehr komplex. Neben athletischen Fähigkeiten treffen wichtige technische, taktische und mentale Elemente aufeinander. Bei ständigem Wechsel in Offensive und Defensive ist zudem eine hohe Spielintelligenz von den Akteuren gefordert. Daher ist es für jeden Trainer wichtig, seiner Mannschaft einen klaren Plan ins Spiel mitzugeben. Hier sind die verschiedenen Spielphasen zu beachten: Verhalten bei eigenem Ballbesitz, gegnerischem Ballbesitz, die Umschaltphasen von Offensive auf Defensive sowie Standardsituationen.

Grundprinzipien sind wichtig

Ich bin überzeugt, dass Canadi genau mit diesen Fußball-Grundprinzipien seine Jungs in den letzten vier Runden wieder auf Touren gebracht hat. Beim 2:1-Heimerfolg gegen eine tiefstehende SV Ried setzte Canadi auf eine 3-4-3-Grundordnung, wobei Marco Meilinger oft als „Zehner“ die Bälle forderte. Vor der Pause tat sich Altach als Heimmannschaft allerdings schwer, das Rieder Bollwerk zu durchbrechen. Immer wieder forderte der Altacher Coach lautstark Bälle in die Tiefe bzw. vor das Tor. Und immer wieder wurden die Außenspieler gesucht, um über die Flanken zum Torerfolg zu kommen. Dadurch ergaben sich für die Oberösterreicher mehrmals offene Räume für gefährliche Konter.

Durchaus ungewöhnlich

Entscheidend war für mich die Reaktion in der Halbzeitpause. Der Coach brachte für den defensiv orientierten Samuel Oum Gouet den offensiver ausgerichteten Emanuel Schreiner. Zum Teil wurde sogar in einem eher ungewöhnlichen 3-3-2-2-System agiert und durch viele Spielverlagerungen Unordnung in den zwei Rieder Viererketten geschaffen. Die Mannschaft verteidigte zudem mutig nach vorne, ein Rezept, das neben der starken Moral, die die Spieler an den Tag legten, schlussendlich zum Sieg führte.

Aber wie gesagt, Fußball ist komplex. Viele Faktoren führen zum Sieg. Eines ist klar: Im Fußball gibt es keinen Zufall. Ein klarer Plan ist die Grundvoraussetzung, um Spiele zu gewinnen.

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