Deshalb geht Mikutina die WM selbstbewusst an

Die 17-jährige Eiskunstläuferin aus Feldkirch feiert in Stockholm Premiere bei einer Weltmeisterschaft.
Feldkirch Sie darf es durchaus selbstbewusst angehen. Eiskunstläuferin Olga Mikutina startet am Mittwoch in ihre erste Weltmeisterschaft in der Eliteklasse. Das Ziel? „Ich möchte mich bestmöglich präsentieren, zeigen, was ich kann.“ Nachsatz: „Wenn alles perfekt läuft, kann es sein, dass ich die Top Ten schaffe. Aber es ist meine erste WM und eine neue Erfahrung.“ Die Titelkämpfe 2020 in Montreal fielen der Covid-Pandemie zum Opfer, die EM in Graz lief sie mit Fieber, nach verpatzter Kür gab es Rang 24.
„Ich möchte zeigen, was ich kann. Eine Platzierung oder Punktezahl nehme ich mir nicht vor.“
Olga Mikutina vor ihrer WM-Premiere
Für die 17-jährige Feldkircherin, 18. der Junioren-WM 2018/19, ist es in dieser Saison bereits sehr gut gelaufen. Beim Drei-Tannen-Cup in Olten, gleich zu Saisonbeginn, stand ein erster Platz. Es folgte der Titel bei den Staatsmeisterschaften, beim Talink-Hotels-Cup in Tallinn gab es einen zweiten Rang, bei der Sofia-Trophy einen Sieg. „In Tallinn war sie gleichauf mit einer Estin, die bei der Europameisterschaft unter den besten Zehn war“, erzählt ihre Trainerin Elena Romanowa. „Da gab der Heimvorteil bei den Bewertungen ein wenig den Ausschlag.“
Konstante Leistungen
Am Anfang der Saison sei ihr Schützling noch etwas nervös aufgetreten. „Aber Olga hat sich sehr gut gesteigert, mit jedem Wettkampf lief es besser. Kein Vergleich mehr zum Beginn im Herbst.“ Ein Eisenmangel im Blut habe sie da gebremst, das sei mittlerweile behoben. Die Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft sei im Großen und Ganzen perfekt gelaufen, die Online-Schule habe für das Trainingsprogramm einige Freiheiten ermöglicht. „Wir hatten coronabedingt weniger Wettkämpfe, aber Olga konnte ihre Leistungen immer konstant abrufen.“
Bei den Bewerben in Tallinn und Sofia sei Mikutina mit Konkurrentinnen auf Augenhöhe gelaufen, die bei der letzten EM im Vorderfeld eine Rolle gespielt hätten. Romanowa gibt ihrer Läuferin kein Ziel für die WM vor. „Wir definieren keine Plätze oder Punkte. Es gilt, so gut wie möglich zu laufen.“
Vierfachsprung ist in Arbeit
Das Programm behält die Läuferin des FEV Feldkirch gegenüber den letzten Bewerben bei. „Wir haben auf die WM hin an Feinheiten gearbeitet.“ Ein Vierfachsprung ist in Arbeit. „Ich bin nahe dran“, sagt Mikutina, aktuell in der Weltrangliste als Nummer 68 geführt. „Aber noch unterdrehe ich. Um ihn mit ins Programm zu bringen, muss er stabilisiert werden.“
Eiskunstlauf
WM-Programm in Stockholm
Mittwoch
Kurzprogramm Damen 10.00 Uhr Eröffnungszeremonie17.30 Uhr
Kurzprogramm Paare18.30 Uhr
Donnerstag
Kurzprogramm Herren 11.30 Uhr
Paare Kür18.10 Uhr
Freitag
Eistanzen Rhythmus-Tanz 10.45 Uhr
Kür Damen 18.00 Uhr
Samstag
Kür Herren 11.00 Uhr
Kür Eistanzen17.00 Uhr
Sonntag
Schaulaufen 14.30 Uhr
WM wird speziell
Erfahrung sammeln auf höchstem internationalem Niveau ist persönlich das wichtigste Ziel für die WM-Premiere, sagt Mikutina vor dem Auftakt. „Es wird ein wenig speziell, weil wegen der Corona-Maßnahmen erstmals meine Eltern nicht dabei sein können.“ Aber auch, weil die WM ohne Publikum über die Bühne gehen wird.
Als Favoritinnen auf die Titelvergabe im 42 Frauen starken Teilnehmerfeld werden die beiden Russinnen Anna Schtscherbakowa (16) und Alexandra Trussowa, die jeweils Vierfachsprünge im Repertoire haben, gehandelt. Die japanische Meisterin und aktuelle Nummer eins der Weltrangliste, Rika Kihira, die einen Triple-Axel ins Programm eingebaut hat, möchte der russischen Dominanz entgegentreten. Von den Medaillengewinnerinnen der 2019er-WM ist keine mehr am Start. Als Preisgeld werden für die ersten sechs Plätze bei den Damen 182.000 Dollar ausgelobt.
Neben Mikutina nominierte der Österreichische Eislaufverband für die Titelkämpfe in Schweden Maurizio Zandron, Miriam Ziegler und Severin Kiefer aus Salzburg sowie das Paarlaufpaar Chloe Chouinard und Livio Mayr.