Klien über zwei Piloten, die gemeinsam um Punkte kämpfen

Christian Klien, neuer Formel-1-Experte in den VN, traut Red Bull in der beginnenden Saison viel zu.
Bahrain Die neue Saison der Formel 1 beginnt am Sonntag (17 Uhr, ServusTV, Sky) unter strengen Corona-Regeln in Bahrain. Das bekam auch Christian Klien, in dieser Saison als Formel 1-Experte für ServusTV und die VN, an den Rennstrecken, zu spüren. Nach seiner Ankunft ging es noch am Flughafen zum Test und dann bis zum Befund ins Hotel in Quarantäne.
So hatte der 38-Jährige Zeit für eine Einschätzung der Saison, in der er Red Bull einiges zutraut. Weil Mercedes in den Testfahrten in Bahrain etwas schwächelte und weil der österreichische Rennstall laut Klien die Regeländerungen wohl am besten umgesetzt hat. „Red Bull ist zum jetzigen Zeitpunkt sicherlich auf Augenhöhe, vielleicht sogar noch etwas stärker.“ Zudem ortet der Vorarlberger in Max Verstappen (23) und Sergio Pérez (31) „zwei ähnlich schnelle Fahrer. So hat man strategisch gute Möglichkeiten, um Mercedes unter Druck zu setzen“. Letztendlich ist für Klien der Mexikaner Pérez ein „wahrer Reifenflüsterer“, der lange mit einem Satz Reifen auskommt. „Das ist gerade mit Pirelli kein unwesentlicher Faktor.“ Deshalb dürfte Red Bull in dieser Saison, die mit 23 geplanten Grand Prixs eine wahre Rekordsaison ist, durchaus mit einem Auge auf den Weltmeistertitel schielen.
Diesen hohen Anspruch habe das Team zwar auch in den vergangenen Saisonen gehabt, doch da sei eben Mercedes einfach zu stark gewesen. Als weiteren Faktor, der für Red Bull sprechen können, sieht Klien die neuen Honda-Motoren. Seitens von Motorsportchef Dr. Helmut Marko habe er diesbezüglich euophorische Worte gehört.
Schon vor dem Start glaubt der VN-Experte an eine Saison mit viel Spannung. Zumal sich durch die Regeländerungen auch für die kleineren Teams Möglichkeiten eröffnen. „Das Mittelfeld ist unheimlich eng beisammen. Ich sehe da gut fünf Teams, die um Platz fünf hinter Mercedes und Red Bull kämpfen.“ Dass jedoch Ferrari die Lücke nach vorne schon in diesem Jahr schließen wird können, glaubt er nicht. Auch wenn er eine bessere Perfomance erwartet, wenngleich: „Jedes Team macht in der Formel 1 einen Schritt nach vorne. Und wenn ein Team wie Ferrari im Vorjahr so weit hinterher gefahren ist, dann müsste es drei, vier Schritte nach vorne machen. Und das ist in der Formel 1 quasi unmöglich.“
Der Name ist Programm
Gegen den Vater Michael Schumacher ist Klien noch selbst gefahren, in Bahrain kann er erstmals Mick in einem Formel-1-Auto verfolgen. Der Druck, der auf dem 22-Jährigen lastet, sieht er gar nicht als das große Problem. „Damit lebt er ja schon länger.“ Wichtig sei, dass man ihm die Zeit gibt, zumal bei er in einem Boliden (Haas) fährt, der über den Winter nicht weiterentwickelt wurde. „Das gibt ihm die Möglichkeit, ohne Druck zu fahren und sich so zu entwickeln. Deshalb erwarte ich nicht zu viel von ihm.“
Einen besseren Auftritt erwartet Klien von Sebastian Vettel, auch wenn sein Aston Martin bei den Testtagen Kinderkrankeiten zeigte. Doch das Auto passe viel besser zu Vettels Fahrstil.
Ab sofort Formel-1-Experte in den VN
Christian Klien (38), letzter österreichischer Formel-1-Pilot, wird in der neuen Saison für ServusTV und für die VN als Experte das Rennwochenende kommentieren.
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