Olga Mikutina ist in der Elite angekommen

17-jährige Vorarlbergerin erlief sich bei der WM die Olympia-Fahrkarte und Grand-Prix-Einladungen.
Feldkirch Olga Mikutina verblüffte mit ihrem achten Platz bei der Weltmeisterschaft die Eiskunstlaufwelt. „Sie hat eine wunderschöne Leichtigkeit in ihren Bewegungen“, kam von Ex-Weltmeisterin Carolina Kostner auf dem ARD-Sportschau-Livestream Lob aus berufenem Munde. „Olga hat die Energie aus ihrer Musik richtig gut rüberbringen können“, meinte Italiens Kufen-Ikone. Auf Eurosport euphorisierte Mikutinas Programm Kommentator Sigi Heinrich: „Da kann man in Feldkirch schon mal die Glocken läuten lassen . . .“
Theorie fein umgesetzt
Mikutinas Leistungen mit dem elften Platz (67,18 Punkte) im Kurzprogamm und Rang sieben in der Kür (131,59) ergaben im Endklassement 198,77 Punkte. Dass sie in Stockholm die magischen 200 Zähler knapp verpasste, lag am einzigen Fehler, der ihr in der Kür unterlief: Der Axel fiel statt doppelt nur einfach aus. „Es wäre möglich gewesen“, lächelt Mikutina zur 200er-Hürde. „Ich bin trotzdem sehr glücklich und ganz zufrieden“, sagt sie bescheiden. In den VN hatte die 17-Jährige einen Top-Ten-Platz für die WM angekündigt – was die Läuferin des Feldkircher Eislaufvereins nachträglich schmunzeln lässt: „Ja, das war theoretisch gedacht. Aber eigentlich nicht mein Ziel und nicht geplant. Ich wusste, dass zwei, drei Läuferinnen Vierfachsprünge zeigen werden. Aber der Rest macht das, was ich auch kann. Dass die Kür so eine Punktlandung wird und ich noch ein paar Plätze aufholen kann, hätte ich mir nie erträumt.“
Trainerin Elena Romanowa ist voll des Lobes nach der Glanzleistung von Stockholm: „Olga ist ein sehr sauberes Programm gelaufen. Sie war schon im Training sehr konstant, hat sich bei der WM mental sehr souverän sowie körperlich in Topform präsentiert.“ Beim Training vor dem Kurzprogramm stand sie im Ericsson Globe mit einigen Topläuferinnen auf dem Eis. „Da war sie gar nicht schüchtern“, fiel Romanowa auf, „sie hat ihr Programm wie bei einem normalen Training in Feldkirch durchgezogen.“
Obwohl die Saison mit der WM abgeschlossen ist, gibt es für Mikutina – wie nach jedem Wettkampf – nur zwei Tage Pause. „Wir werden das Training gleich auf die neue Saison lenken“, sagt Romanowa. Also auf die Olympischen Spiele in Peking? „Ja, ein neues Kurzprogramm ist in Arbeit, die Choreografie erfährt eine Änderung.“ An der Detailarbeit für einen Vierfach-Toeloop wird ebenfalls gefeilt. „Olga übt ihn bereits, an der Longe funktioniert es schon, aber das müssen wir verfeinern.“ Mikutina, die sich im Alter von vier Jahren erstmals auf Schlittschuhen versuchte, ergänzt: „Vierfache sind sehr schwer, aber ich versuche immer zu lernen. Das Programm wird aber auch neue Dreifach-Kombinationen enthalten.“
Mit dem achten Platz bei der WM rückt Mikutina in die Eiskunstlauf-Elite auf, steht international im Schaufenster. „Für die Top Ten gibt es Einladungen zu Grand-Prix-Bewerben“, weiß Romanowa. Der neue Kalender des Internationalen Verbandes erscheint im Mai, dann erfolgt die Planung für die Olympiasaison.
Viele Glückwünsche
Mikutina erreichten nach der WM Gratulationen aus der ganzen Welt. „Ich bin immer noch daran, die Glückwünsche zu beantworten“, erzählt die Gymnasiastin. „Vor allem in den sozialen Medien haben mir sehr viele Menschen geschrieben. Auch solche, die ich gar nicht persönlich kenne. Dass sie mein Programm genossen haben, freut mich sehr.“
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